Wer sich gefährliche Malware einfängt, dürfte danach ähnlich fröhlich dreinschauen, wie der eingeregnete Kylo Ren.

Foto: Disney

Die Star Wars-Mania ist wieder da. Vermochte schon The Mandalorian auf Disneys neuem Streamingdienst viele Fans zu erfreuen, so ist vor wenigen Tagen auch der Abschluss der aktuellsten Sternenkriege-Trilogie, The Rise of Skywalker, in die Kinos gekommen. An dessen Qualitäten scheiden sich die Geister, nicht aber an dessen Zugkraft.

Diese machen sich auch Cyberkriminelle zunutze. Mithilfe der "dunklen Seite der Suchmaschinenoptimierung" versuchen sie arglosen Fans Schadprogramme unterzujubeln, schreibt "Threatpost".

Neuer Film als Lockmittel

"Black Hat SEO" wird es für gewöhnlich genannt, wenn zwielichtige Gestalten probieren, populäre Suchbegriffe für ihre Zwecke zu kapern. Sie nutzen hier Domains, die mit Star Wars in Verbindung stehen, und kopieren teilweise Beschreibungen von offiziellen Seiten. Dazu werden auch täuschend echt wirkende Profile in sozialen Netzwerken eingerichtet, die helfen sollen, die Links auf die Seiten zu verbreiten.

Dabei verspricht man etwas, das dieser Tage viele suchen: nämlich eine Möglichkeit, Rise of Skywalker kostenlos anzusehen. Das freilich ist derzeit nicht legal möglich. Aktuell bleibt nur der Kauf eines Kinotickets übrig, ehe der Film auf DVD erscheint und dann wohl auch im Disney+-Katalog landet. Die Free-TV-Premiere wird noch das eine oder andere Jahr auf sich warten lassen.

Deutlicher Anstieg

Am 19. Dezember, einen Tag nachdem der Film in vielen Märkten angelaufen war, fanden Forscher von Kaspersky bereits mehr als 30 Phishing-Seiten nebst zugehöriger Social Media-Konten. Auch über das Bittorrent-Netzwerk werden angebliche Kopien des Streifens verteilt, die eigentlich ein Malwarevehikel sind. Festgestellt worden konnten bis dahin 83 Infektionen über 65 unterschiedliche, infizierte Dateien.

Allerdings dürfte es sich nur um einen kleinen Teil der neu aufgetauchten Seiten handeln. Die Gesamtbilanz für Schadsoftwareverbreitung im Kontext von Star Wars liegt wesentlich höher. Alleine 2019 zählt Kaspersky über 285.000 versuchte Infektionen auf rund 38.000 Nutzer, was einen zehnprozentigen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ungeduldigen Star Wars-Fans rät man, sich an die offiziellen Angaben für Kinostart, DVD-Release etc. zu halten und nichts aus dubiosen Quellen herunter zu laden – insbesondere nicht in Form ausführbarer (.exe) Dateien. (red, 23.12.2019)