Güssinger soll vorübergehend geschlossen werden, um den Maschinenpark zu erneuern. Ob der Betrieb weitergeht, ist ungewiss.

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Wien/Burgenland – Die Angestellten der insolventen Getränkefirma Güssinger sollen vom Burgenland finanziell unterstützt werden. Die 16 Betroffenen dürften Anspruch auf Mittel aus dem Insolvenzfonds des Landes haben, wie ORF Burgenland berichtet. Den Betroffenen habe seit September kein Geld mehr ausbezahlt werden können – und somit auch kein Weihnachtsgeld, hieß es.

Der Mineralwasserabfüller hatte am vergangenen Donnerstag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Der Betrieb soll zunächst geschlossen werden, um unter anderem den Maschinenpark zu erneuern.

Für die Mitarbeiter ist die Zukunft damit ungewiss. Die Angestellten hätten alle gekündigt, sobald sie von der Insolvenz erfahren hatten, heißt es aus dem Büro von Soziallandesrat Christian Illedits (SPÖ). Außerdem hätten die Mitarbeiter seit September kein Gehalt mehr bekommen und nun auch kein Weihnachtsgeld. Eine Geldspritze aus dem Insolvenzfonds steht erst nach Ende der zweimonatigen Kündigungsfrist zur Verfügung.

Überbrückung noch vor Jahreswechsel

Jetzt sei man seitens des Landes bemüht, eine Überbrückungshilfe für die Mitarbeiter noch vor Jahresende auf die Beine zu stellen, sagte Illedits dem ORF. Die Summen würden von von der jeweiligen Belastung der Betroffenen abhängen.

Wann und ob Güssinger wieder die Pforten aufsperrt, ist ungewiss. Ein Streit zwischen den Eigentümern, einem russischen und einem bulgarischen Oligarchen, hat die Geschäfte in der Vergangenheit gelähmt und dürfte auch die Zukunft des Unternehmens belasten.

Der Lebensmitteldiskonter Hofer war nicht zuletzt wegen der Querelen der Eigentümer als Großkunde abgesprochen. Die Kette war bis Sommer für rund 80 Prozent der Mineralwasserverkäufe verantwortlich. (red, 23.12.2019)