Wenn sich das Jahr zu Ende neigt, steigt die Dichte an Bestenlisten. Dabei ist es gerade jetzt auch an der Zeit, an die Flops des vergangenen zwölf Monate zu erinnern. Und gleichzeitig zu hoffen, dass sie sich im kommenden Jahr nicht wiederholen. Engadget hat daher eine "Schlechtenliste" der Gadgets 2019 zusammengestellt. Geräte, die zwar nicht grundsätzlich schlecht sind, aber aufgrund diverser Begleitumstände so nicht auf den Markt hätten kommen sollen.

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Samsung Galaxy Fold
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Samsung Galaxy Fold

Da wäre zum Beispiel das Galaxy Fold. Samsung versucht – wie auch andere Hersteller – dem Smartphone-Markt mit einem neuen Formfaktor frischen Schwung zu verleihen. Und brachte als erster großer Hersteller ein Smartphone mit faltbarem, durchgehendem Display auf den Markt. Doch Qualitätsprobleme mit dem Display haben den Marktstart überschattet. Nichts desto trotz zeigt das Fold einen Weg auf, wie das in die Jahre gekommene Smartphone-Design in Zukunft neu gedacht werden kann. Und auch das Interesse der Nutzer an dem Gerät ist trotz des hohen Preises von rund 2.000 groß.

Microsoft Surface Pro X
Foto: Microsoft

Microsoft Surface Pro X

Zwiegespalten zeigten sich Tester bei Microsofts Laptop Surface Pro X. Der Tech-Riese will damit Windows für Arm-basierte Geräte vorantreiben. Doch neben einem eingeschränkten App-Angebot wurden in Reviews des Geräts mehrere technische Mängel beschrieben. So soll es laut "Engadget" zu Systemabstürzen inklusive Bluescreen gekommen sein. "The Verge" wiederum bemängelte, dass der Prozessor für grafikintensive Anwendungen wie Spiele oder Videoschnitt-Software zu schwach sei. Kritik gab es auch an einer kurzen Akkulaufzeit. Ganz allgemein stelle sich die Frage, welche Zielgruppe Microsoft mit dem Gerät ansprechen will.

Huawei Mate 30 und Mate 30 Pro
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Huawei Mate 30 Pro

Auch das Huawei Mate 30 Pro ist auf der Liste gelandet. Nicht wegen Ausstattung oder technischer Mängel, sondern wegen fehlender Google-Dienste. Der chinesische Hersteller steht auf der Schwarzen Liste der USA – somit dürfen US-Unternehmen keine Geschäftsbeziehungen mit Huawei eingehen. Huawei kann nicht mehr auf die populären Dienste von Google zurückgreifen. Auf dem Smartphone läuft zwar Android, jedoch ohne Playstore und entsprechende Apps. Durchaus eine Tragödie, denn das Gerät zeichnet sich durch eine gute Ausstattung, allen voran eine exzellente Kamera aus.

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Google Stadia

Und auch Googles Stadia wird zu den Flops gezählt. Es sei bisher zwar die beste Cloud-Gaming-Plattform, trotzdem gebe es weiterhin viele Mängel, lautet nicht nur der Befund von Engadget. Stadia sei nicht besonders zuverlässig und zudem inkonsistent. Google habe zum Start viel zu viel versprochen – etwa, dass jeder Spieletitel von Beginn an 4k unterstützen werde. Bisher sei die Streaming-Plattform jedenfalls noch kein Ersatz für klassische Konsolen.

Darüber hinaus hat der Blog auch 5G, Googles WearOS sowie Datenschutz- und andere Probleme bei Facebook und Amazon auf seine Flopliste gesetzt.

2020 könnten die Flops jedoch durchaus in Tops verwandeln. Dafür müsste "nur" das Embargo gegen Huawei aufgehoben werden, Samsung die technischen Probleme mit dem Faltdisplay in Griff bekommen und Stadia zu einem vollwertigen Service ausgebaut werden. Es gibt für die Unternehmen jedenfalls viel zu tun. (red, 27.12.2019)