"Ein starkes Team": Linett (Stefanie Stappenbeck) und Otto (Florian Martens).

Foto: ZDF, Katrin Knoke

Berlin – Der deutsche Schauspieler Florian Martens (60, "Ein starkes Team") fühlt sich durch Political Correctness bei Fernsehaufnahmen teilweise behindert. "Man muss mehr aufpassen als früher. Es gibt Begriffe, die die Arbeit erschweren – die gab's teils noch gar nicht, als wir 1994 mit 'Ein starkes Team' angefangen haben", sagte Martens der dpa in einem Interview zum 25. Geburtstag der ZDF-Krimireihe.

"Political Correctness, Gender-Mainstreaming, jetzt ist auch noch MeToo dazu gekommen. Natürlich ist es gut, wenn manche Aspekte zum Beispiel Frauen freier machen. Doch anderes erscheint mir total überzogen", so Martens.

So werde beim Drehen peinlichst genau Schleichwerbung vermieden, erzählte der Berliner TV-Darsteller. "Man muss alles abkleben. Cola, Bier, Zigaretten, Sonnenbrillen, Computer – alle Markennamen sind erfunden. Und man wird angehalten, nicht mehr 'Studenten' zu sagen, sondern 'Studierende'", klagte Martens.

Auch inhaltlich seien die Fernsehmacher vorsichtiger geworden. "Manchmal ist mir im Verhör, wenn Gefahr im Verzug war, schon mal die Hand ausgerutscht. Und dann habe ich zwar einen Anpfiff von meiner Film-Chefin bekommen – aber ich durfte es drehen. Heute kann man das gar nicht mehr machen." (APA, 30.12.2019)