Apple steht in der Kritik.

Foto: APA/AFP/JOSH EDELSON

Apple hat im August Corellium, einen Unternehmen, das iOS virtualisieren möchte, geklagt. Zunächst hieß es, die Firma profitiere von "perfekten Kopien" des Betriebssystems, mittlerweile hat man die Argumentation geändert und klagt wegen Urheberrechtsverletzung. Der Chef des Unternehmens hat sich nun in einem offenen Brief beschwert – er sieht in dem Vorgehen einen Versuch, Jailbreaks zu verbieten.

Vorwurf

Dabei handelt es sich um softwareseitige Änderungen, durch die Restriktionen im Betriebssystem entfernt werden. Dadurch erhalten Nutzer eine höhere Kontrolle über ihr Gerät. Auch können Programme installiert werden, die nicht offiziell verifiziert wurden. Corellium selbst kopiert die Software und will Sicherheitsexperten so die Möglichkeit geben, Lücken zu entdecken. Apples Vorwurf lautet allerdings, dass das Unternehmen Entwickler dazu motiviere, Sicherheitslücken am Markt an den bestbietenden Käufer zu verscherbeln.

Fehlinterpretation

Corellium argumentiert hingegen, dass Apple das Ziel der Jailbreaking-Community gänzlich falsch interpretiere. So würde man wohl Urheberrechte verletzen – schließlich handle es sich um eine Kopie von iOS. Jedoch vergesse das Unternehmen, dass es selbst von Jailhbreaks profitiert habe. Viele Features des Betriebssystem waren zunächst in angepassten Versionen der Software erschienen und seien später kopiert worden. (red, 31.12.2019)