Wien – Die Arbeitslosenzahlen sinken aufgrund des schwächeren Wirtschaftswachstums nur mehr leicht. Ende Dezember gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,5 Prozent weniger Personen ohne Job. Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren 407.872 Personen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent.
Ende Dezember gab es 349.795 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 1,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) ging um 0,4 Prozent auf 58.077 Personen zurück, teilte das Sozialministerium am Donnerstag in einer Aussendung mit. Die Arbeitslosenzahlen in Österreich sinken seit Frühjahr 2017, zuvor waren sie fünf Jahre lang gestiegen.
Weniger gemeldete offene Stellen
Die Konjunktureintrübung macht sich auch auf dem Stellenmarkt bemerkbar. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen stieg im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat nur mehr um 0,1 Prozent auf 65.443. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich laut einer vorläufigen Prognose um 38.000 Personen (plus 1 Prozent) auf 3,76 Millionen.
Junge profitieren
Das AMS erwartet für 2020 österreichweit einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. "Obgleich die Entwicklung in den kommenden Wintermonaten auch noch von der Wetter- bzw. Schneelage abhängt, müssen wir, nach drei Jahren sinkender Arbeitslosigkeit, für das Jahr 2020 insgesamt leider wieder mit einem moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen", so AMS-Vorstand Johannes Kopf in einer Aussendung. Das schwächere Beschäftigungswachstum werde "aus heutiger Sicht das weiter steigende Arbeitskräfteangebot nicht vollständig ausgleichen können".
Den deutlichsten Rückgang bei arbeitslosen Personen und Schulungsteilnehmern gab es im Dezember bei Jugendlichen unter 25 Jahren (-3,5 Prozent), gefolgt von Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen (-3,2 Prozent) und bei 25- bis 49-Jährigen (-2,4 Prozent). Bei Männern gab es um 1,4 Prozent weniger Arbeitslose (minus 3.478 Personen), bei Frauen sanken die Zahlen um 1,5 Prozent (minus 2.586 Personen). Bei Inländern wurde ein Rückgang von 2,5 Prozent verzeichnet, bei Ausländern gab es ein Plus von 0,6 Prozent. (APA, 2.1.2020)