Es wurde viele Kerzen aufgestellt.

Foto: EPA/SASCHA STEINBACH

Krefeld – Nach einem verheerenden Brand im Krefelder Zoo hat die Staatsanwaltschaft gegen eine 60 Jahre alte Krefelderin und ihre beiden erwachsenen Töchter Ermittlungen aufgenommen. Die drei Frauen hätten sich selbst bei der Polizei gemeldet und angegeben, dass sie in der Silvesternacht fünf Himmelslaternen hätten aufsteigen lassen, sagten Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag.

Man gehe davon aus, dass diese Himmelsleuchten den Brand des Affenhauses ausgelöst hätten, so die Behörden bei einer Pressekonferenz. Durch das Feuer war das Affenhaus abgebrannt, mehrere Menschenaffen starben.

Bei dem Brand in der Silvesternacht waren mehr als 30 Affen, darunter acht Menschenaffen, gestorben. Zwei Schimpansen konnten leicht verletzt gerettet werden. Die beiden Tiere Bally und Limbo seien narkotisiert und in ein benachbartes Haus gekommen, berichtete der Zoodirektor, der zum Zeichen der Trauer schwarze Kleidung trug. Ein Übergreifen auf angrenzende Anlagen des Krefelder Zoos wurde verhindert, am Affenhaus war nach Angaben der Feuerwehr jedoch "nichts mehr zu retten".

"Gestorben für euer Silvestervergnügen"

Unter Tränen stellten vor dem Eingang zahlreiche Menschen Fotos von Affen auf – bis zum Mittwochnachmittag war es eine große Menge von Blumen, Kerzen und Stofftieren. Dazu platzierten Zoofreunde Schilder mit Aufschriften wie "Warum" oder "Gestorben für euer Silvestervergnügen". Die Fahnen des Zoos hingen auf halbmast. Auch Notfallseelsorger waren im Einsatz.

Als die Feuerwehr gut eine halbe Stunde nach Mitternacht zum Gelände kam, sei das Affenhaus schon voll in Flammen gewesen, berichtete der Sprecher der Krefelder Feuerwehr. Es sei so groß gewesen, "dass uns klar war, dass wir es nicht retten können". Bei Tageslicht offenbarte sich die ganze Tragödie: Nur noch das Gerippe des im Gewächshausstil erbauten Affentropenhauses stand noch.

Das Gebäude ist einsturzgefährdet. Der Zoo möchte den Bereich abriegeln. Unmittelbar nach dem Brand war der Tierpark am Neujahrstag und am Donnerstag geschlossen geblieben. Wegen zahlreicher Anfragen wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Vor dem Tor des Zoos legten viele Menschen aus Trauer und Betroffenheit Kerzen, Blumen und Briefe ab. (APA, 2.1.2020)