Gewinnt Mikaela Shiffrin zum fünften Mal auf dem Sljeme nahe Zagreb, würde sie Marlies Raich abhängen und mit Marcel Hirscher an Siegen gleichziehen.

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Zagreb – Mikaela Shiffrin kämpf am Samstag in Zagreb um ihren fünften Slalom-Triumph an einem Ort. Gemeinsam mit Marlies Raich, die ihre Erfolge noch unter dem Namen Schild einfuhr, ist die US-Amerikanerin mit vier Siegen Rekordhalterin auf dem Sljeme nahe Zagreb. Bei den Herren heißt das Duell Henrik Kristoffersen gegen Alexis Pinturault. Für Österreichs Techniker geht es um den ersten Slalom-Podestrang in diesem Winter.

Vier Slaloms hat Shiffrin bisher außer in Zagreb auch in Levi, Aare und zuletzt Killington gewonnen. Mit fünf Erfolgen würde die 24-Jährige aber einen neuen Maßstab setzen, der ihre Sonderstellung im Slalom noch einmal untermauern würde. Dass die Form stimmt, demonstrierte sie zuletzt in Lienz, wo sie Petra Vlhova 0,61 Sekunden abnahm, obwohl deren Trainer Livio Magoni im Finale Kurssetzer war. Shiffrin hat in den jüngsten sechs Weltcup-Slaloms plus dem WM-Bewerb in Aare den Sieg geholt.

Seit 8. Jänner 2019 nur Shiffrin

Den Jahreswechsel verbrachte die Weltcup-Führende in Österreich. In Obdach in der Steiermark fand Shiffrin sehr gute Trainings- und Pistenbedingungen vor. Ihre größte Rivalin, Petra Vlhova, will die Slalom-Siegesserie der US-Amerikanerin brechen. Die Slowakin ist die einzige Frau, die im vergangenen Jahr neben Shiffrin einen Torlauf gewonnen hat. Am 8. Jänner 2019 siegte sie in Flachau vor der Amerikanerin, Dritte war die Vorarlbergerin Katharina Liensberger.

Kristoffersen und Pinturault in Zagreb noch ohne Erfolg

Bei den Herren ist Marcel Hirscher mit fünf Siegen Zagreb-Rekordgewinner. Bis seine Nachfolger dieser Zahl nahe kommen, wird es noch eine Weile dauern. Die bisherigen zwei Slaloms in der Saison haben sich Hirschers "Kronprinzen" quasi brüderlich aufgeteilt: Henrik Kristoffersen gewann im November in Levi, Alexis Pinturault siegte in Val d'Isere. In Zagreb ist sowohl der Norweger als auch der Franzose noch sieglos. Pinturault war aber 2019 Zweiter hinter Hirscher, Kristoffersen Fünfter.

Für Österreichs Herren geht es um den ersten Stockerplatz in einem Slalom seit dem Finale der Saison 2018/19 im März in Soldeu. Damals war Manuel Feller Zweiter hinter dem Franzosen Clement Noel. Feller stand 2019 auch in Zagreb auf dem Podest, war vor Noel Dritter.

Comeback von Feller

Der Tiroler wird am Sonntag (14.15/17.40 Uhr, live ORF 1) dabei sein und damit ein Blitz-Comeback nach der Pause wegen eines Bandscheibenvorfalls Anfang Dezember geben. Wie der Österreichische Skiverband (ÖSV) mitteilte, trainierte der Tiroler am Freitagvormittag am Hochstein in Lienz gemeinsam mit dem Team. Danach war klar, dass einem Einsatz am Wochenende nichts mehr im Weg steht. "Der erste richtige Härtetest ist bestanden", sagte Feller, der nach dem Training grünes Licht bekam. "Natürlich habe ich schon auf Schnee trainiert, aber das heute war schon rennmäßiges Skifahren", fügte er hinzu.

Die Durststrecke bei den Damen dauert schon sehr lange an. Liensbergers dritter Platz in Flachau vor einem Jahr war das bisher letzte Slalom-Podium für die Spezialistinnen im ÖSV. Zuletzt in Lienz klopfte Liensberger als Vierte schon an, nur 16 Hundertstelsekunden fehlten der 22-Jährigen zu Rang drei. Der Slalom der Damen findet am Samstag (13.00/16.15 Uhr, live ORF 1) statt. (APA, 3.1.2020)

ÖSV-Aufgebot für die Weltcup-Slaloms am Wochenende in Zagreb:

Damen: Michaela Dygruber, Katharina Gallhuber, Franziska Gritsch, Katharina Huber, Hannah Köck, Katharina Liensberger, Chiara Mair, Katharina Truppe

Herren: Manuel Feller, Michael Matt, Marco Schwarz, Christian Hirschbühl, Marc Digruber, Johannes Strolz, Fabio Gstrein