Millionen Menschen mussten in Syrien ihre Heimat verlassen und wurden in Lagern untergebracht.

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Damaskus – Im seit fast neun Jahren andauernden Syrien-Konflikt sind nach Angaben von Aktivisten mehr als 380.000 Menschen getötet worden. Darunter seien 115.000 Zivilisten, davon rund 22.000 Kinder und mehr als 13.000 Frauen, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. Demnach wurden seither rund 13 Millionen Syrer in die Flucht getrieben.

Unter den Toten sind demnach mehr als 128.000 syrische und nicht-syrische Kämpfer, die den Machthaber Bashar al-Assad unterstützten. Auch 69.000 Oppositionskämpfer, Islamisten und kurdisch-geführte Kämpfer wurden getötet; mehr als 67.000 Jihadisten starben.

Tausende Vermisste

Die Totenzahl umfasst den Angaben zufolge nicht die rund 88.000 Menschen, die in syrischen Gefängnissen zu Tode gefoltert worden seien. Auch tausende Vermisste, die von verschiedenen Konfliktparteien verschleppt worden sein sollen, sind darin nicht berücksichtigt.

Der Syrien-Konflikt hatte im März 2011 mit regierungskritischen Protesten begonnen, die von der Führung in Damaskus brutal unterdrückt wurden. Sie mündeten in einen komplexen Krieg mit Beteiligung von Jihadisten und ausländischer Unterstützung.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat ihren Sitz in Großbritannien und stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen. (APA, 4.1.2020)