Die berüchtigte britische Firma Datenfirma Cambridge Analytica sorgt erneut für Schlagzeilen. Seit Neujahr tauchen auf dem Twitter-Account HindsightFiles Links zu Dokumenten über die Wahlen in Malaysia, Kenia, Brasilien und dem Iran auf. Diese Papiere erlauben einen Einblick, wie das Unternehmen versucht, Wähler und Wahlen weltweit zu manipulieren. Laut dem "Guardian" zeigen über 100.000 Dokumente die Tätigkeit von Cambridge Analytica in 68 Ländern. In den Unterlagen finden sich auch Hinweise, wie das Unternehmen auch in Österreich tätig war. So findet sich in den Unterlagen zu Brasilien etwa eine Powerpoint-Präsentation, die dies zeigt.

Auch hatte Philipp Maderthaner, der unter anderen für Sebastian Kurz tätig ist, Kontakt zu Cambridge Analytica. Aus dem Unternehmen heißt es dazu, dass es "keine geschäftliche Zusammenarbeit gab". Ein Twitter-Nutzer hat das entsprechende Dokument veröffentlicht und eine Stellungnahme von Herrn Maderthaner dokumentiert.

Zudem sollen sie die Schwarzgeldmaschinerie zeigen, mit deren Hilfe der die Herkunft von Großspenden an Donald Trump während des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 verschleiert wurde.

Die Leaks auf Twitter.

Laut Pressemeldungen sollen die Leaks von der Ex-Cambridge-Analytica-Mitarbeiterin Brittany Kaiser stammen. Das neue Material gehe "weit über das hinaus, was die Leute über den Cambridge-Analytica-Skandal zu wissen glauben", erklärt sie laut "Turi 2".

Brittany Kaiser
Foto: APA

Cambridge Analytica wurde "berühmt", weil die Firma sie sich während des US-Wahlkampfs 2016 Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Nutzern verschafft hatte und diese unerlaubt für Trumps Kampagne genutzt wurden. Insgesamt konnte das Unternehmen Daten von rund 87 Millionen Nutzern einkassieren. Im Zuge der Affäre wurde eine Rekordstrafe von fünf Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro) gegen Facebook verhängt. (red, 6.1.2019)