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Moon Jae-in während seiner Neujahrsansprache.

Foto: AP/Lee Jin-wook

Seoul – Trotz Funkstille in den bilateralen Beziehungen hält der südkoreanische Präsident Moon Jae-in an seiner Hoffnung auf einen baldigen Besuch des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un fest. Wegen des Stillstands in den Atomverhandlungen der USA mit Nordkorea sei Südkorea auch über einen Rückschritt in den innerkoreanischen Beziehungen besorgt, sagte Moon in einer TV-Ansprache zum neuen Jahr.

"Wir brauchen praktische Wege, die Zusammenarbeit weiter auszubauen", sagte der Staatschef am Dienstag. Beide Staaten sollten gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um die Bedingungen für einen Besuch Kims in Südkorea so bald wie möglich zu schaffen, sagte Moon unter Verweis auf eine Vereinbarung bei ihrem Gipfeltreffen im September 2018 in Pjöngjang. Kim hatte damals einem Gegenbesuch in Seoul zugestimmt.

Stagnation seit Februar

Seit dem gescheiterten Gipfel zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im vergangenen Februar in Vietnam stagnieren nicht nur die Gespräche über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm, auch das 2018 eingeleitete Tauwetter in den innerkoreanischen Beziehungen fand keine Fortsetzung. Kim und Trump hatten sich nicht auf einen Fahrplan für die atomare Abrüstung Nordkoreas und die Gegenleistungen der USA einigen könnten.

Moon unternahm einen neuen Anlauf, die Beziehungen zu Nordkorea wieder in Gang zu bringen. Er schlug vor, beide Seiten sollten ihr Projekt zur Verbindung der Eisenbahnnetze weiter verfolgen und sich darum bemühen, dass die militärische Pufferzone zwischen beiden Ländern in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen wird. Auch äußerte er die Hoffnung, der Austausch auf sportlicher Ebene werde weitergeführt. Dazu könnten auch die Bemühungen um eine gemeinsame Bewerbung für die Olympischen Spiele 2032 beitragen. "Das ist eine Vereinbarung der Anführer beider Koreas", sagte Moon. (APA, 7.1.2020)