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Putin und Assad trafen in Damaskus aufeinander.

Foto: AP / Syrian Presidency

Damaskus – Der russische Präsident Wladimir Putin hat erstmals die syrische Hauptstadt Damaskus besucht und dort seinen Amtskollegen Bashar al-Assad getroffen, teilte das syrische Präsidialamt am Dienstag mit. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte der Agentur Interfax zufolge, die beiden Präsidenten hätten sich auf einem Kommandoposten des russischen Militärs getroffen.

Ein Bild zeigte, wie sich die beiden bei einem Treffen die Hand schütteln. Der Besuch war im Voraus nicht angekündigt worden.

"Gewaltigen Fortschritte"

Bei dem Gespräch sei es um die Lage in verschiedenen Regionen des Landes gegangen, erklärte Peskow laut Interfax, die praktisch zeitgleich mit der syrischen Agentur Sana über den Besuch berichtete.

Beide Staatschefs hörten sich eine Einschätzung des Militärs an. Putin beteuerte, er könne nun mit Zuversicht sagen, dass "ein großer Weg zurückgelegt wurde, um die territoriale Integrität des Landes wiederherzustellen". Er pries die "gewaltigen Fortschritte" in dem Land. Syriens Präsidialamt meldete, Assad habe den russischen Soldaten für ihre "Opfer" gedankt.

Fahrt durch Damaskus

Putin fuhr Peskow zufolge durch die Straßen von Damaskus, um sich ein Bild der Lage zu machen. Dabei sei mit bloßem Auge zu sehen gewesen, dass das "friedliche Leben wiederhergestellt" sei. Später besuchte er auch die Umayyaden-Moschee sowie eine griechisch-orthodoxe Kathedrale. Dort zündeten Assad und Putin Kerzen an, wie ein Bild zeigte.

Moskau ist im fast neunjährigen syrischen Bürgerkrieg neben dem Iran der wichtigste Unterstützer der Regierung. Mit Hilfe aus Moskau konnten Assad Anhänger mittlerweile wieder rund zwei Drittel des Landes unter Kontrolle fliegen. Russische Jets fliegen regelmäßig Angriffe auf die Gegner der Regierung.

Russland setzt sich seit langem dafür ein, dass die syrische Regierung die Kontrolle über das Land zurückgewinnt. Es hatte deshalb schon mehrfach den Abzug ausländischer Truppen gefordert. Assad wiederum hat mehrfach erklärt, er wolle ganz Syrien wieder einnehmen.

Putin war im Dezember 2017 bereits überraschend nach Syrien gereist. Damals hatte er Assad auf der russischen Luftwaffenbasis Hamaimim in der Provinz Latakia im Westen getroffen und den Rückzug eines Großteils der russischen Truppen aus dem Bürgerkriegsland angeordnet. Im November 2017 hatte Putin den syrischen Präsidenten zudem überraschend im russischen Badeort Sotschi empfangen und signalisiert, dass sich Moskaus Militäreinsatz seinem Ende nähere. (APA, dpa, 7.1.2020)