Mit Fallout 76-Gegenständen lässt sich offenbar gutes Geld verdienen.

Foto: Screenshot/GameStandard

Fallout 76 ist noch immer am Leben. Bei dem Online-Rollenspiel hat Hersteller Bethesda bereits mehrere Böcke abgeschossen. So wurde das Game komplett unfertig veröffentlicht, in weiterer Folge wurden Versprechen nicht eingehalten, und zuletzt hat man ein Premium-Abo vorgestellt, bei dem etliche Beobachter anfangs einen Scherz vermuteten. Manche Spieler haben mit dem Game aber eine Menge Geld verdient, wie "Eurogamer" aufzeigte.

Besonders beliebt sind mächtige Waffen

So ist die Rede von Nutzern, die laut eigenen Angaben tausende Dollar mit Fallout 76 lukrierten. Möglich gemacht durch den Verkauf von Ingame-Gegenständen auf Ebay und Co. Besonders begehrt sind mächtige Waffen, die man nur selten im Spiel findet. Diese helfen einerseits bei Monsterkämpfen, aber auch bei Auseinandersetzungen mit echten Spielern mittels PvP-Scharmützeln. Mit wenigen Dollar kann man sich so also über Dritte spielerische Vorteile erkaufen.

Großteil der Gegenstände wohl geklont

Ob die Verkäufer diese Waffen auf "ehrlichen" Weg gesammelt haben, ist allerdings fraglich. Eine Zeitlang war es bei dem Spiel möglich, Gegenstände verbotenerweise zu klonen. Die Lücke wurde mittlerweile geschlossen, allerdings sollen manche Spieler den Bug massiv ausgenutzt haben. Ein weiterer Fehler ermöglichte Nutzern auch Zugriff auf einen versteckten Raum der Entwickler, aus dem offenbar Gegenstände entwendet wurden.

Wie der Verkauf funktioniert

Die mutmaßlich geklonten und gestohlenen Gegenstände werden nach wie vor auf den Verkaufsplattformen angeboten. "Eurogamer"-Autorin Emma Kent wagte auch den Versuch, eine Waffe über Ebay zu kaufen. Dies funktionierte recht unkompliziert. Die Journalistin musste den Verkäufer zuerst als Freund hinzufügen, dann der Spielwelt auf einem Server beitreten und den Nutzer zuletzt an einem ausgemachten Ort treffen. Die Übergabe wurde dann mittels Gesten beschlossen.

Mit Hehler-Ware tausende Dollar verdient

Besagter Verkäufer gab gegenüber Kent zu, dass er selbst mehr als 2.000 Dollar mit dem Verkauf von Fallout 76-Gegenständen verdient hat. Allerdings soll er selbst User kennen, die weit mehr als 10.000 Dollar erzielten. Bethesda und Zenimax haben mittlerweile angefangen, gegen Verkäufer auf Ebay vorzugehen. Diese weichen dann aber auf G2G oder andere Websites aus, wo der Handel weiterhin floriert. Dort finden sich auch Gegenstände um hunderte Dollar.

"Ehrlicher" Verkäufer wurde reich

Manche Nutzer können auf Ebay unterdessen weiterhin mit Gegenständen handeln. Einer der erfolgreichsten Vertreter ist etwa ein Student namens Martin, der unter dem Account Fallout76Armoury Waffen und weitere Items für das Online-Rollenspiel verkauft. Er soll mit dem Verkauf mehr als 55.000 Dollar erzielt haben – gebannt wurde er bisher nicht. Allerdings schwört der Student darauf, niemals Gegenstände von Fallout 76 geklont zu haben. (red, 8.1.2020)