Mehr als 90 Prozent der afrikanischen Landwirtschaft sind vom Regen abhängig. In vielen Gebieten gibt es aber aufgrund des Klimawandels immer weniger oder unregelmäßigere Niederschläge. Bauern behelfen sich deshalb mit Pumpen, die Grundwasser aus dem Boden saugen. Das schadet aber den Grundwasserreservoirs. Futurepump, eine datengetriebene Solarpumpe, soll das verhindern.

Sie soll Diesel- und Benzinmotoren ersetzen und obendrein günstiger sein. Die Besonderheit ist aber, dass die intelligenten Pumpen die unterirdischen Süßwasserspeicher in ganz Afrika kartografieren und mit den Daten dazu beitragen, dass diese nicht versiegen.

Futurepump Ltd

Pumpen berechnen Grundwasserspiegel

Möglich wird das durch Sensoren, die in den Pumpen verbaut sind und Daten wie Energieverbrauch und Drehzahl messen. Diese Daten werden anschließend an das International Water Management Institute (IWMI) in Sri Lanka übermittelt. Dieses berechnet anschließend Grundwasserentnahme und -pegel.

Weltweit sind viele Grundwasserreservoirs in schlechtem Zustand, weil zu viel Wasser für Haushalte, Landwirtschaft und Industrie entnommen wird oder zu wenig Oberflächenwasser eindringt. Studien des IWMI legen aber nahe, dass es in vielen Regionen Afrikas noch unerschlossenes Grundwasser gibt, das nachhaltig genutzt werden kann.

Das IWMI plant, die Daten der 4.000 Pumpen zu verwenden, um zu berechnen, wie viel Wasser zu einem bestimmten Zeitpunkt gefördert wird. Die Daten sollen Regierungen helfen, eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten, etwa indem sie die Wasserförderung limitieren oder den Anbau weniger wasserintensiver Pflanzen fördern.

Die Daten der Pumpen sollen Regierungen zur Verfügung gestellt werden.
Futurepump/Dan Odero

Bereits in 15 Ländern im Einsatz

Die Gefahr von Solarpumpen sei, dass ihre Nutzer mehr Wasser fördern, als sie eigentlich benötigen, da im Gegensatz zu Benzinpumpen kein Treibstoff notwendig ist, sagte David Wiberg von IWMI zu Reuters. "Sobald ein Informationssystem eingerichtet ist, werden die Bauern aber feststellen, dass es nicht sinnvoll ist, zusätzliches Wasser hinaufzupumpen."

Hergestellt wird die Futurepump vom gleichnamigen britischen Social Enterprise. Momentan sei sie schon bei tausenden Kleinbauern in 15 afrikanischen Ländern im Einsatz. (red, 19.1.2020)