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Die weltgrößte Technikmesse platzt mit über 4500 Ausstellern und 175.000 Besuchern aus allen Nähten.

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Ein Roboterball war die Überraschung auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Mit "Ballie" will Samsung digitale Assistenten mobil und Roboter zu "Lebensbegleitern" machen. Der Roboterball soll seinen Besitzern folgen, sich selbstständig im Haus bewegen und Smart-Home-Geräte steuern können.

Überhaupt verschrieb sich Samsung ganz dem Thema künstliche Intelligenz (KI). Bei dem Projekt Neon handelt es sich um digitale Avatare – oder wie es Samsung etwas dramatischer ausdrückte – um "künstliche Menschen". Entwickelt von Samsungs KI-Tochter Star Labs, wirken die Neons tatsächlich fast wie Filmaufnahmen. Nach den Vorstellungen des Unternehmens sollen sie in Zukunft als Schauspieler, Moderatoren oder virtuelle "Freunde" zum Einsatz kommen. Künstliche Intelligenz steckt bei Samsung aber auch in weniger futuristischer Unterhaltungselektronik. So zeigten die Südkoreaner auf der CES einen 8k-Fernseher mit einem sogenannten "KI-Quantenprozessor". Dieser soll dafür sorgen, dass Filmmaterial mit geringerer Qualität in 8K-Aufnahmen konvertiert wird. Was den Fernseher aber noch besonders macht: Er weist keinen sichtbaren Rahmen auf.

Eine Welle von LG

Generell stellen Fernseher traditionell einen Schwerpunkt der CES dar. Das war auch dieses Jahr wieder so. Besonders beeindrucken konnte dabei LG, das aus 200 flexiblen OLED-Displays eine in Wellenform gestaltete Rauminstallation durch die Ausstellungshalle spannte. Ansonsten konnte das Unternehmen unter anderem mit einem auf Gaming ausgerichteten Fernseher punkten, der bis zu 120 Hertz bei einer 4K-Auflösung beherrscht. Die neuen Fernseher von Panasonic sollen sich wiederum automatisch der Umgebungshelligkeit anpassen, man setzt dabei auf "Dolby Vision IQ".

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Der Elektronik-Riese Sony geht unterdessen etwas überraschend unter die Autobauer. Der japanische Konzern stellte auf der Technikmesse CES in Las Vegas den Prototyp eines Elektroautos vor, schwieg allerdings bezüglich konkreter Produktionspläne. Entwickelt wurde das Auto in Kooperation mit Partnern, allen voran Magna Steyr aus Österreich, sowie großen deutschen Zulieferern.

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Der japanische Hersteller hatte auf der CES aber auch sonst Erfreuliches zu vermelden: Von der Playstation 4 wurden mittlerweile 106 Millionen Einheiten verkauft. Das Spielgerät ist somit die zweiterfolgreichste Konsole aller Zeiten direkt nach der Playstation 2. Diese wurde rund 158 Millionen Mal verkauft. Mit der Playstation 5 steht unterdessen die nächste Generation vor der Türe, die Ende des Jahres in den Handel kommt.

Faltbare Laptops mit 5G

Nachdem im Vorjahr die ersten faltbaren Smartphones vorgestellt wurden, setzt sich dieser Trend nun in anderen Bereichen fort: Gleich mehrere Hersteller haben Laptops mit faltbarem Bildschirm vorgezeigt – darunter etwa Dell und Intel. Während es sich dabei noch um Prototypen handelt, ist Lenovo mit dem Thinkpad X1 Fold bereits einen Schritt weiter. Dieses soll nämlich noch heuer in den Verkauf wandern. Die Vorführung bei der Konferenz zeigte aber auch, wie viel es bis dahin noch zu tun gibt: Eine angepasste Version von Windows, die den faltbaren Betrieb effektiv ausnützt, gibt es bisher nämlich noch nicht. Ein weiterer aktueller Trend ist 5G. Die neue Mobilfunkgeneration hält also künftig nicht nur in Smartphones, sondern auch bei Laptops und Tablets Einzug.

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Neben dem Produktfeuerwerk gab es dieses Jahr auch eine Kontroverse um eine der Keynote-Rednerinnen. Ivanka Trump, Beraterin und Tochter des US-Präsidenten, war zu einem Gespräch über die Zukunft der Arbeit geladen. Im Vorfeld gab es diesbezüglich viel Kritik. In den sozialen Medien warfen Nutzer Trump vor, keine Expertise im Technologiebereich zu haben, und wollten die CES daher boykottieren. Vielen Frauen, die tatsächlich in dem Bereich arbeiten, würde der CES-Veranstalter – die Consumer Technology Association – keine derartig prominente Bühne bieten. Doch auf der Messe war von der Kritik nicht mehr viel übrig, Trump wurde mit Applaus empfangen. (Birgit Riegler, Daniel Koller, Markus Sulzbacher, Andreas Proschofsky, 9.1.2020)