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Die Brände in Australien sind verheerend.

Foto: AP

Mit einer Desinformationskampagne sollen aktuell Bots und Troll-Accounts in sozialen Medien die Rolle des Klimawandels bei den verheerenden Buschbränden in Australien herunterspielen. Demnach würden User immer wieder von einer "Brandstiftungsepidemie" sprechen. Auch werde immer wieder suggeriert, dass linke Gruppen Feuer legen würden.

"Verdächtig hohe Zahl"

Das geht aus einer Analyse von Timothy Graham von der Queensland University of Technology hervor, über die der "Guardian" berichtet. Insgesamt hat Graham dafür 1.340 Tweets mit dem Hashtag #ArsonEmergency (Brandstiftungsnotfall) analysiert. Sein Fazit: Aktuell läuft eine Desinformationskampagne – belegen lasse sich das mit der "verdächtig hohen Zahl" an Accounts, die wie Bots oder Trolle erscheinen. Dafür kam ein Boterkennungstool zum Einsatz, das anhand mehrerer Kriterien schätzte, ob es sich um einen echten Nutzer handelt oder nicht. Beispielsweise wurden dazu die genutzten Hashtags, orthografische Merkmale und Erwähnungen in den letzten 100 Tweets analysiert.

Polarisierung

Dem Forscher zufolge führt die Kampagne zu einer Polarisierung in der Gesellschaft. Zudem werde es für Bürger immer schwieriger, richtige Informationen zu finden. Auffällig sei, dass Personen, die den Hashtag #ArsonEmergency nutzen, grundsätzlich weitaus politischer seien als reguläre Nutzer. Die Verschwörungstheorien seien typisch für das wachsende Misstrauen gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Grundsätzlich sehen Forscher eine Verbindung zwischen den Bränden und den steigernden Treibhausgasemissionen: Zwar werden die Brände nicht per se durch den Klimawandel hervorgerufen, jedoch kann er sie begünstigen und verschlimmern. Dazu gehören beispielsweise erhöhte Temperaturen, Trockenheit und Windgeschwindigkeit. (red, 9.1.2020)