Johannes Strolz im Stangenwald.

Foto: APA/AP/Trovati

Madonna di Campiglio/Adelboden – Johannes Strolz will sich nach seiner ersten Top-Ten-Platzierung im alpinen Ski-Weltcup vorerst ganz auf den Slalom konzentrieren. "Ich bedanke mich bei allen Trainern, die mir immer wieder die Chance gegeben und an mich geglaubt haben", sagte der 27-jährige Vorarlberger nach seinem zehnten Platz im Nachtslalom in Madonna di Campiglio am Mittwochabend.

Nach Junioren-WM-Bronze im Super-G 2012 hatte Strolz lange zu kämpfen, um den Sprung in den ÖSV-A-Kader zu schaffen. "Dass man für Österreich Skirennen betreiten darf, hat mir den Mut gegeben, nicht aufzugeben", betonte Strolz, der bereits um sieben Uhr morgens am Donnerstag mit seinen Teamkollegen in Madonna wieder trainierte. Der Europacup-Gesamtsieger von 2018 will außer in seiner Spezialdisziplin Slalom im Jänner nur noch in der Kombination in Wengen antreten.

Riesentorlauf nicht am Programm

Neben Strolz verzichtet auch Manuel Feller am Samstag auf den Riesentorlauf in Adelboden. "Ich habe überhaupt nicht Riesentorlauf trainiert, daher macht derzeit ein Start keinen Sinn", erklärte der 27-jährige Tiroler, der im Dezember von einem akuten Bandscheibenvorfall gestoppt worden war und am Mittwochabend in Madonna mit Rang 48 die Qualifikation für den Finaldurchgang der Top 30 klar verpasst hatte. Deshalb ging es für ihn wieder sofort zurück in die Heimat, wo ihm sein Physiotherapeut "das Gestell in Ordnung bringen" sollte.

Neben Feller, der mit den Bedingungen in Madonna gar nicht zurechtkam, verpasste auch sein Landsmann Michael Matt als 33. den Sprung in den zweiten Lauf. "Michi gibt mir derzeit Rätsel auf. Das war nur verkrampft", meinte ÖSV-Slalom-Gruppentrainer Marko Pfeifer zur schwachen Vorstellung des Vizeweltmeisters. "Im Training war er pro Lauf eine Sekunde schneller als alle anderen. Man muss schauen, ob er sich psychisch zu sehr unter Druck setzt. Das könnte ein Grund sein, warum er im Rennen so abstürzt."

Allerdings mache sich Matt auch zu viele Gedanken über das Material. "Er sollte sich wieder mehr aufs Skifahren konzentrieren und dann erst auf die Abstimmung. Das hat bei ihm eine viel zu große Dimension", meinte Pfeifer. Zweitbester Österreicher in Madonna war der WM-Dritte Marco Schwarz als 15. Der Kärntner will natürlich mehr, weiß aber auch, dass "das Projekt Kreuzbandriss noch nicht abgeschlossen ist. Seither sind erst zehneinhalb Monate vergangen, von da her ist diese Platzierung okay."

Hirschbühl muss weiter pausieren

In Österreichs Riesentorlauf-Aufgebot für Adelboden befand sich auch Roland Leitinger, der vor Weihnachten mit Platz drei im Parallel-Bewerb in Alta Badia seinen ersten Weltcup-Podestplatz erreicht hatte. Der Vizeweltmeister von 2017 reiste jedoch gehandicapt in die Schweiz. Dem 28-jährigen Salzburger ist es diese Woche im Training "in den Rücken eingeschossen". Für Christian Hirschbühl könnte die Saison dagegen vorzeitig zu Ende sein. Der 29-jährige Vorarlberger muss wegen einer Sehnenverletzung im Leistenbereich vorerst einmal eineinhalb Monate pausieren. (APA; 9.1.2019)

ÖSV-Aufgebot für die alpinen Ski-Weltcup-Rennen der Herren am Wochenende in Adelboden:

Riesentorlauf am Samstag (10.30 und 13.30 Uhr/jeweils live ORF 1): Matthias Mayer, Marco Schwarz, Roland Leitinger, Stefan Brennsteiner, Dominik Raschner, Magnus Walch, Patrick Feurstein, Michael Matt

Slalom am Sonntag (10.30 und 13.30 Uhr/jeweils live ORF 1): Marco Schwarz, Michael Matt, Manuel Feller, Johannes Strolz, Marc Digruber, Adrian Pertl, Fabio Gstrein, Matthias Graf