Für Gäste ist Skifahren bzw der Aufenthalt in der Region zwar immer noch das Leiwandste, für das Personal offenbar nicht mehr.

Foto: Ferienregion TirolWest/Daniel Za

Wien – Österreichs Tourismusunternehmen spüren weiter Rückenwind, zumindest was die einlangenden Buchungsanfragen für die laufende Wintersaison betrifft. Petra Nocker Schwarzenbacher, Obfrau des Fachverbands Tourismus und Freizeitwirtschaft, spricht von "Best-ever-Ergebnissen" der Branche zu Weihnachten und Silvester. Zumal Ostern heuer vergleichsweise früh (12./13. April) und die Wintersaison kompakt ist, könnte der Vorjahresrekord noch getoppt werden.

Zur Erinnerung: Die Zahl der Nächtigungen ist im Winter 2018/19 um 1,4 Prozent auf 72,9 Millionen gestiegen, die Ankünfte haben sich laut Statistik Austria im selben Zeitraum um 2,8 Prozent auf 20,4 Millionen erhöht.

Angespannte Situation am Arbeitsmarkt

Wermutstropfen bleibt die angespannte Situation am touristischen Arbeitsmarkt. Gerade dort, wo Köche, Kellner oder anderes Personal am dringendsten gesucht wird, in den touristischen Hochburgen Westösterreichs, ist das Angebot am geringsten. Und – Entspannung ist nicht in Sicht.

"Viele suchen nicht nur Fachkräfte, sondern auch Personal für einfache Tätigkeiten, auch jetzt im Jänner noch. Weil die Branche wächst, brauchen wir in Zukunft noch mehr Personal als jetzt", sagte Nocker-Schwarzenbacher.

Der Befund deckt sich mit einer vom Linzer Market-Institut im Auftrag des Fachverbands Tourismus und Freizeitwirtschaft vor Weihnachten gemachten Umfrage. 17 Prozent der befragten rund 500 Betriebe gaben an, noch Mitarbeiter zu suchen, in Westösterreich mehr (23 Prozent), in Ostösterreich weniger (zehn Prozent).

Großer Mitarbeiterbedarf in Hotels

Auffällig dabei ist, dass der Bedarf an neuen Mitarbeitern vor allem in großen Hotels akut ist: Vier von zehn Betrieben, die mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigen, waren knapp vor Weihnachten noch auf der Suche nach zusätzlichem Personal. Elisabeth Köstinger (ÖVP), Ministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, versprach Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte und bei den Saisonniers.

Was den Gästezuspruch betrifft, ist nicht nur die Mehrzahl der befragten Betriebe bis in den Sommer hinein positiv gestimmt; auch Österreichs Bevölkerung (700 repräsentativ ausgewählte Personen) räumt dem Tourismus laut Market-Institut einen unverändert hohen Stellenwert ein. (stro, 9.1.2020)