Ein Muster des Amtlichen Stimmzettels zu den Landtagswahlen im Burgenland.

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Eisenstadt – So wie jede andere Wahl hat auch die burgenländische am 26. Jänner drei Aspekte, die fein aufeinander abgestimmt sein müssen, soll am Ende das Werk den Meister loben (und nicht, wie zum Beispiel bei der Bundespräsidentenwahl, den Verfassungsrichtern Arbeit machen).

Der eine Aspekt ist jener der passiv Wahlberechtigten. Der ist zurzeit landauf, landab nicht nur auf Plakaten allgegenwärtig. Dann jener der aktiv Wahlberechtigten, die aus all dem schlau bis zur Entscheidungsreife werden sollten. Und dann aber muss alles auch seinen geordneten Gang gehen, Fristen beachtet, Formvorschriften eingehalten werden.

Blaues Kuvert nicht zukleben

Um auf Letzteres ausdrücklich hinzuweisen, lud die Landeswahlbehörde zu sich. Die Landtagswahl habe nämlich, so die Chefin, Brigitte Novosel, einige Besonderheiten. Um etwa mittels Briefwahlkarte wählen zu können, darf das blaue Kuvert keinesfalls zugeklebt werden – anders als bei der Nationalratswahl. Bei dieser gingen die Wahlkarten an die Bezirkswahlbehörde, bei der Landtagswahl in die Orte. Und da gehe es unter Umständen ans Eingemachte des Wahlgeheimnisses.

Zur Erinnerung: Die Wahlergebnisse von 2015 im Vergleich zu 2010.

Vorgezogener Wahltag

Im Wahllokal kann nicht nur am 26. Jänner gewählt werden, sondern – zum zweiten Mal seit 2015 – auch am zweiten Wahltag, am Freitag, dem 17. Jänner. Novosel: "Mindestens ein Wahllokal pro Gemeinde ist mindestens zwei Stunden geöffnet, jedenfalls aber zwischen 18 und 19 Uhr." Der vorgezogene Wahltag war ein sozialdemokratischer Wunsch, eine Art Gegen- oder Ergänzungsmodell zur Briefwahl.

5.000 Wahlhelfer

50.181 Wahlberechtigte, um 426 weniger als 2015, werden am 17. und 26. Jänner 36 Landtagsmandatare aus sechs Parteien küren. Der Wählerwille muss klar ersichtlich sein. Die Devise dabei lautet, anders als etwa bei der Nationalratswahl: Vorzugsstimme schlägt Parteistimme. Insgesamt vier können – innerhalb einer Partei – vergeben werden; eine auf der Landesliste, drei im Wahlkreis. Deren gibt es sieben, sie sind identisch mit den Bezirken.

Darauf, dass alles seine Ordnung hat, achten in den 422 Wahlsprengeln und 210 fliegenden Wahlkommissionen der 171 Gemeinden rund 5.000 Menschen, zu einem guten Teil ehrenamtlich. "Das sollte man", sagt Erich Hahnenkampf, der Vorgänger von Brigitte Novosel und jetzt ihre rechte Hand, "nicht vergessen." (Wolfgang Weisgram, 11.1.2020)