An der Grenze der beiden Bundesstaaten New South Wales und Victoria haben sich in der Nacht zu Samstag drei Brände vereint.

Foto: INGLESIDE RURAL FIRE SERVICE

Canberra – Wie die australischen Behörden bereits in den vergangenen Tagen befürchtet haben sich in der Nacht auf Samstag drei Brände an den Grenzen der beiden Bundesstaaten New South Wales und Victoria zu einem "Mega-Brand" vereint. Das Feuer lodert auf einer Fläche von mehr als 600.000 Hektar – das entspricht ungefähr der Hälfte der Fläche Tirols.

In einigen der von den verheerenden Buschbränden betroffenen Gebieten erreichten die Temperaturen am Freitagabend 44 Grad, Windgeschwindigkeiten von 90 Stundenkilometern wurden dazu registriert.

Die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian, sprach am Samstag von einer "sehr langen und schwierigen Nacht". Glücklicherweise habe es keine Todesopfer und keine substanziellen materiellen Verluste gegeben. Die Bewohner der Stadt Wodonga mussten wegen der Brände in Sicherheit gebracht werden. In New South Wales waren mehr als 3.500 Feuerwehrleute im Einsatz. Am Samstagmorgen loderten noch immer mehr als 140 Brände.

Am Samstag kam der Regen

Trotz der katastrophalen Bedingungen in der Nacht haben am Samstag mildere Temperaturen und leichter Regen der Feuerwehr eine kleine Atempause verschafft. Die günstigeren Wetterbedingungen sollen rund eine Woche andauern. Dies könnte der Feuerwehr bei dem Versuch helfen, die Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Die Behörden warnten indes, die verheerenden Brände dürften noch lange andauern.

Trotz der günstigeren Wetterbedingungen warnten die Behörden, dass die Buschbrandsaison noch lange anhalten werde. Die seit Monaten andauernde Krise sei "noch lange nicht vorbei", sagte der Regierungschef des Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews. Feuerwehrvertreter sagten der Nachrichtenagentur AFP, der nun eingetretene Regen sei zwar "fantastisch", reiche aber nicht, um die Feuer zu löschen.

Seit Beginn der großen Buschfeuer im Oktober verbrannten in ganz Australien mehr als zehn Millionen Hektar Land, das entspricht einer Fläche die größer als Österreich ist. Tausende Häuser wurden zerstört. Bilder der NASA zeigen, wie der Rauch 17 Kilometer in die Atmosphäre steigt. (APA, 11.1.2020)