Rasant durch den Kanal: David Gleirscher.

Altenberg – Der erste Tag des Weltcup-Wochenendes der Kunstbahn-Rodler in Altenberg hat österreichische Triumphe gebracht. Zunächst feierten Thomas Steu/Lorenz Koller ihren insgesamt vierten Weltcupsieg bei den Doppelsitzern, danach gab es den Weltcup-Premierenerfolg von Olympiasieger David Gleirscher bei den Einsitzern. Beide Siege fielen mit einem Vorsprung von mehr als zwei Zehntel-Sekunden deutlich aus.

Gleirscher hatte zwar bei den Spielen vor knapp zwei Jahren in Pyeongchang zugeschlagen, doch sonst blieb er im Rahmen der Weltelite bisher sieglos. In Altenberg aber hatte der Tiroler schon im ersten Lauf fast zwei Zehntel Vorsprung, baute diesen mit drittbester Zeit in der Entscheidung noch auf 0,233 Sek. aus. Der Südtiroler Dominik Fischnaller holte vor dem Deutschen Felix Loch (+0,270) Rang zwei. Wolfgang Kindl wurde Siebenter (0,508), Jonas Müller stürzte als Halbzeit-Dritter und wurde nur 32.

Erleichterung

"Die Erleichterung über den ersten Weltcupsieg ist natürlich riesengroß", sagte Gleirscher. "Vor dem zweiten Lauf habe ich schon etwas Druck verspürt, es waren auch ein paar Fehler dabei, aber am Ende habe ich es ganz gut hinbekommen." Es gelte nun, das am Sonntag in der Staffel noch einmal so hinzubekommen und dann den Schwung in das nächste Wochenende zu den Europameisterschaften nach Lillehammer mitzunehmen. Gleirscher: "Auch das ist eine Bahn, die mir absolut liegt."

Vater Gerhard Gleirscher, früher selbst aktiver Weltcup-Athlet, hatte den Premierensieg des Filius vor Ort miterlebt, und natürlich auch den Sturz von Müller. Der verpasste es, den Rückstand im Gesamtweltcup auf den diesmal nur zehntplatzierten Roman Repilow stark zu verkürzen. So liegt der Vorarlberger nun 81 Punkte hinter dem Russen auf Rang zwei. Zufrieden war Kindl: "Ich wollte unbedingt abliefern, das ist mir ganz gut gelungen. Gratulation an David, er war heute in einer eigenen Liga."

Für Steu/Koller war ihr Sieg eine Wiederholung des vorjährigen Altenberg-Weltcups, damals wie nun wurden die Deutschen Toni Eggert/Sascha Benecken Zweite. Diesmal lagen 0,228 Sekunden zwischen den beiden Duos. Steu/Koller hatten in Lauf eins Bestzeit fixiert, die zweitschnellste Zeit in der Entscheidung reichte locker zum Sieg. Die 25-jährigen Steu/Koller rangieren im Gesamtweltcup hinter Eggert/Benecken sowie deren Landsleuten Tobias Wendl/Tobias Arlt auf Rang drei.

"Tut sehr gut"

"Das Ergebnis tut sehr, sehr gut und freut uns natürlich riesig. Lorenz hat sehr hart gearbeitet, jetzt läuft es auch am Start wieder, es war ein verdienter Sieg", bezog sich Steu auf eine Verletzung bzw. im Oktober vorgenommene Operation seines Partners am rechten Ellenbogen. Der arbeitete hart an seiner Rückkehr, laut Steu investierte Koller drei Stunden täglich in Physiotherapie. "Der Ellbogen ist zwar noch etwas empfindlich, aber wir haben sehr gut gearbeitet und den Trainingsrückstand aufgeholt."

Am Sonntag steht zunächst das Rennen im Damen-Einsitzer (9.15 Uhr) auf dem Programm, aus österreichischer Sicht sind Madeleine Egle, Lisa Schulte und Hannah Prock dabei. Danach folgt die Team-Staffel (13.00), für die sich Rot-Weiß-Rot nun in der Favoritenrolle befindet. (APA; 11.1.2020)