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Paulo Gonçalves

Foto: REUTERS/Hamad I Mohammed

Wadi Al Dawasir – Der portugiesische Motorradpilot Paulo Goncalves ist am Sonntag bei der Rallye Dakar in Saudi-Arabien tödlich verunglückt. Der 40-jährige Routinier kam auf der siebenten Etappe von Riad nach Wadi Al Dawasir in Folge eines Sturzes ums Leben. Wie die Veranstalter informierten, geschah das Unglück auf dem Streckenabschnitt nach 276 Kilometern.

"Die gesamte Dakar-Karawane spricht den Freunden und Verwandten ihr aufrichtiges Beileid aus", hieß es in einem offiziellen Tweet. Nachdem um 10.08 Uhr (Ortszeit) ein Notruf bei den Veranstaltern eingegangen war, erreichte ein Hubschrauber den Fahrer, der nach einem Herzstillstand bewusstlos war, nur acht Minuten später.

Nach Wiederbelebungsversuchen vor Ort wurde Goncalves in ein nahes Krankenhaus gebracht. Dort konnte er nur noch für tot erklärt werden. Goncalves absolvierte sein Dakar-Debüt bereits 2006 und war schon zum 13. Mal bei der Rallye dabei. Viermal kam er dabei unter die Top 10, vor fünf Jahren wurde er Zweiter. Bei der diesjährigen Auflage war er nach sechs Etappen auf Rang 46 gelegen.

Walkner geschockt

Der Österreicher Matthias Walkner hat sich vom Unfalltod seines Kollegen geschockt gezeigt. "Das ist so furchtbar. Ergebnisse und der Kampf um einen Spitzenplatz rücken plötzlich wieder ganz weit in den Hintergrund", sagte der Salzburger. "Paulo war es, der 2016 bei meinem schweren Unfall stehen blieb und mir geholfen hat".

Nicht nur deshalb war die Trauer bei Walkner groß. "Er war ein unglaublich netter, hilfsbereiter und fairer Sportler, der von allen sehr geschätzt und gemocht wurde. Vor einigen Tagen hat er mir noch erzählt, es wäre seine letzte Saison. Er hat mir am Anfang meiner Karriere auch immer wieder Tipps fürs Navigieren gegeben. Wir sind bei den Rennen extrem oft auch gemeinsam gefahren, weil wir vom Tempo relativ ähnlich waren. Speziell in meiner Anfangszeit haben wir super-lässige Zweikämpfe gehabt", erzählte Walkner. "Es ist so tragisch, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."

Hohe Geschwindigkeiten

Der Österreicher hatte bereits vor dem Goncalves-Tod darauf hingewiesen, dass die Geschwindigkeit bei der Rallye in Saudi-Arabien extrem hoch sei. "Wir sind jeden Tag 15 bis 25 km/h über der vom Veranstalter angenommenen Durchschnittsgeschwindigkeit. Die heutige Etappe war einer der schnellsten, die ich jemals bei einer Rallye gefahren bin. Ich denke, wir kamen auf einen Schnitt von etwa 125 km/h. 546 Kilometer in nicht einmal viereinhalb Stunden. Davon waren 90 Prozent Offpiste, das ist schon extrem grenzwertig. Auch für den Kopf. Denn man weiß, dass der kleinste Fehler wirklich furchtbare Folgen haben kann", meinte Walkner.

Angesichts des Unglücks war der Etappensieg des Spaniers Joan Barreda (Honda) nicht viel mehr als eine Randnotiz. Mit einem Rückstand von 2:54 Minuten wurde Matthias Walkner (KTM) Zweiter. In der Gesamtwertung verbesserte sich der Salzburger 29:29 Minuten hinter Spitzenreiter Ricky Brabec (Honda) aus den USA an die fünfte Stelle. (APA, 12.1.2019)