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Linux-Gründer Linus Torvalds hat ein Problem mit ZFS.

Foto: LEHTIKUVA / REUTERS

Oracles ZFS gilt als eines der modernsten Dateisysteme. Ursprünglich von Sun für Solaris entwickelt, wurde es zwischenzeitlich als Open Source freigegeben und lässt sich so auch bei anderen Unix-Varianten sowie unter Linux nutzen. Bei Ubuntu geht man dabei in der aktuellsten Version sogar so weit, die Installation der Systemdateien auf ZFS zu unterstützen. Der wohl prominenteste Linux-Verfechter hält von all dem allerdings herzlich wenig.

Finger weg

In einem Foreneintrag findet Linux-Gründer Linus Torvalds recht deutliche Worte zur Nutzung von ZFS: "Benutzt kein ZFS. So einfach ist das". Als zentralen Grund verweist er dabei auf die Lizenzproblematik. Mit der CDDL verwendet ZFS eine Lizenz, die nach Ansicht vieler Experten inkompatibel mit der GPL2 des Kernels ist. Entsprechend sei es unmöglich, ZFS in den Kernel aufzunehmen, so lange Oracle nicht umdenke. Wenn er einmal ein offizielles Schreiben von Oracles Rechtsabteilung oder noch besser von Oracle-Boss Larry Ellison persönlich erhält, könne man ja dann wieder neu diskutieren.

Von Brückenlösungen, die ZFS extern einbinden, hält Torvalds ebenfalls nicht. Diese würden bei Änderungen am Kernel immer wieder zu Problemen führen. Ganz abgesehen davon, dass man hier das Lizenzproblem nicht umschiffe sondern nur an eine andere Stelle verschiebe.

Hintergrund

Zudem verweist Torvalds auch darauf, dass Oracle kein verlässlicher Partner für die Open-Source-Community sei, in dem er die Firma als "klagsfreudig" bezeichnet. Damit spielt er darauf an, dass Oracle seit Jahren einen Rechtsstreit mit Google rund um dessen Weiterverwendung von Java APIs (Programmierschnittstellen) führt. Experten warnen davor, dass ein Sieg von Oracle, also die Einschätzung, dass APIs rechtlich schützbar sind, eine verheerende Auswirkung auf die Open-Source-Welt hätten, da damit viele freie Reimplementationen bekannter Software illegal würden. (apo, 12.1.2020)