Die sozialistische Partei von Premier Sánchez leitet 17 Ministerien, der Koalitionspartner Podemos fünf.

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Madrid – Vier Tage nach seiner Angelobung hat der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag offiziell sein neues Kabinett vorgestellt. Die 22 Ministerien – fünf mehr als in der bisherigen Regierung – werden von elf Frauen und elf Männern geführt.

Fünf Ressorts besetzt das linke Bündnis Podemos, mit dem die Sozialisten ab sofort die erste Koalitionsregierung in der jüngeren Geschichte des Landes führen. "Dies wird eine Legislaturperiode des sozialen, territorialen und generationenübergreifenden Dialogs sein", sagte Sánchez am Sonntag.

Anschließend wollte er die Ministerliste König Felipe VI. übermitteln. Am Montag werden die Minister im Zarzuela-Palast vor dem Monarchen den Amtseid ablegen. Die erste Kabinettssitzung findet am Dienstag statt.

Viele neue, einige bisherige Minister

Die neue Ministerriege besteht aus vielen neuen, aber auch einigen alten Gesichtern. Ihre bisherigen Posten behalten etwa die erste Vizepräsidentin Carmen Calvo, Innenminister Fernando Grande-Marlaska und Finanzministerin María Jesús Montero. Sánchez setzt zudem weiter auf den Astronauten Pedro Duque als Wissenschaftsminister.

Neue Außenministerin ist die Juristin und Ökonomin Arancha González, die früher Positionen bei der EU-Kommission besetzte und seit 2013 als Generaldirektorin des Internationalen Handelszentrums (ITC) in Genf tätig war. Unter Leitung der 50-Jährigen, die die Nachfolge des neuen EU-Außenbeauftragten Josep Borrell antritt, solle künftig die "Wirtschaftsdiplomatie im Vordergrund stehen", hieß es.

Podemos leitet soziale Sicherheit, Integration, Arbeit, Universitäten

Einige Ministerien wurden neu geschaffen, etwa das für soziale Sicherheit, Integration und Migration unter Führung des Wirtschaftswissenschaftlers Jose Luis Escriva. Podemos-Chef Pablo Iglesias wurde als einer von insgesamt vier stellvertretenden Regierungschefs berufen. UP-Politiker leiten auch die Ressorts für Arbeit, Gleichberechtigung, Konsumenten und Universitäten. (APA, dpa, 12.1.2020)