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Der Ex-Präsident Boliviens, Evo Morales, lebt nach politischen Unruhen im Exil in Mexiko.

Foto: Reuters

La Paz – Boliviens Ex-Präsident Evo Morales hat aus seinem Exil zur Bildung bewaffneter Gruppen in seinem Heimatland aufgerufen. Morales bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters, dass er es war, der im Radio in Bolivien zur Gründung bewaffneter Milizen "wie in Venezuela" aufrief. Die Aufnahme war im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuvor durchgesickert.

Bolivien ist gespalten

Die Menschen hätten das Recht, sich zu verteidigen, wenn die neue Regierung sie angreife, sagte Morales. Er habe nicht mit Gewehren bewaffnet gemeint, sondern beziehe sich auf Bürgergruppen, die immer lose existiert hätten.

Ex-Präsident Morales war im November 2019 nach einer umstrittenen Wahl, bei der ihm internationale Wahlbeobachter Wahlbetrug vorwarfen, zurückgetreten. Er ging daraufhin ins Exil nach Mexiko. Die aktuelle Präsidentin, Jeanine Añez von der konservativen Partei Movimiento Demócrata Social, hatte sich in dem Machtvakuum selbst zur Präsidentin ernannt.

Bolivien ist tief gespalten. Während Morales der lange unterdrückten indigenen Bevölkerungsmehrheit zu sozialem Aufstieg und einem neuen Selbstbewusstsein verhalf, fühlten sich die Menschen im wirtschaftlich starken Osten des Landes von dem früheren Tagelöhner und Koka-Bauer nie wirklich repräsentiert. (red, APA, 13.1.2020)