Logan Browning in der Hauptrolle von "Dear White People" auf Netflix

Foto: Netflix

Mit "Liebe weiße Mitmenschen" begrüßt die Studentin Sam White die Zuhörer ihrer Radiosendung Dear White People. Das ist ihr erster Satz in der gleichnamigen Netflix-Serie des Filmemachers Justin Simien, der auf Basis seines Highschool-Satire-Films von 2014 mittlerweile eine drei Staffeln umfassende Serie umgesetzt hat.

Der Schauplatz: die fiktive Elite-Uni Winchester, wo nur zwei Prozent der Studierenden schwarz sind. Jede Staffel entspricht einem College-Jahr, das Abschlussjahr – und damit die letzte Staffel – wird heuer erscheinen.

Komplexer Stoff

Die Afroamerikanerin Sam klärt im Radio weiße Kommilitonen über deren Rassismus auf. Etwa: Blackfacing. Es sei nicht okay, sich an Halloween als schwarze Person zu verkleiden. Es werden auch Diskussionen entfacht, als ein Polizist einen afroamerikanischen Student mit einer Waffe bedroht und der Twitter-Troll AltIvyW rechte Hasspostings verbreitet oder einem Dozenten die Vergewaltigung einer Studentin vorgeworfen wird.

Die Themen sind aktuell, feinfühlig und auch mal satirisch aufbereitet. Pro Folge zeigt einer der sechs afroamerikanischen Hauptfiguren seine Sicht auf die Dinge. Das tut dem komplexen Stoff gut und zeigt: Es gibt keine Schwarz-Weiß-Antworten. (Selina Thaler, 14.1.2020)