Eigentlich soll das Festival Monis Rache ein sicherer Raum, frei von Sexismus und Rassismus sein. Das linke Festival fand dreimal statt. Doch wie sich nun nach einer aufwendigen Recherche von Strg_F, einem Angebot von Funk, herausstellt, versteckte einer der Mitarbeiter Kameras auf den Dixi-Toiletten und postete die Aufnahmen auf Pornoplattformen. Insgesamt soll er mit den Inhalten 7.400 Euro verdient haben.

Die Recherche von Strg_F.
STRG_F

Die Journalisten konnten anhand seiner Videos auf der Pornoplattform X-Hamster herausfinden, wie das Festival heißt, besuchten es und fanden später heraus, dass der Täter dort als Ticketkontrolleur gearbeitet hat. Nach einem Gespräch mit den Organisatoren ließ er sich letztlich identifizieren und sprach auch mit dem Magazin. Parallel konnte Strg_F einen Täter aus Bielefeld entlarven, der Bekannte heimlich filmte.

Wenig Gegenliebe für Organisatoren

Die Organisatoren des Festivals reagierten auf Facebook, indem sie erklärten, dass sie seit September über die Vorfälle Bescheid wüssten und seitdem versuchten, einen Umgang damit zu finden. "Wir sind entsetzt, teilweise selbst betroffen und versuchen gerade, in irgendeiner Weise mit der Situation umzugehen", heißt es. Diese Reaktion findet jedoch wenig Gegenliebe, werfen Nutzer den Organisatoren doch Intransparenz und fehlendes Handeln vor.

Längst nicht der erste Vorfall

Immer wieder gibt es Vorfälle, bei denen Frauen unfreiwillig auf Pornoplattformen landen – häufig auf X-Hamster. Etwa wurde im November bekannt, dass die Besucherinnen eines Spas im deutschen Götting heimlich gefilmt wurden. Die Plattform beharrte damals auf den eigenen Nutzungsbedingungen. Andere Fälle sind damit gerechtfertigt worden, dass X-Hamster den Upload der Videos mit "sexueller Redefreiheit" begründete – unsicher sei laut der Seite, ob Videos wirklich nicht inszeniert sind. Die Plattform hat ihren Sitz auf Zypern. (red, 19.1.2019)