Wird die Xbox Series X eine All-in-one-Konsole?

Foto: Microsoft

Microsofts Xbox Series X soll offenbar Zugang zu Steam und dem Epic Games Store bringen. Das ist für eine Konsole ziemlich ungewöhnlich. Im Normalfall kann bei diesen nämlich nur auf die hauseigenen Stores zugegriffen werden. Konkret soll laut der spanischen Website "Generacion Xbox" beim Boot-Vorgang zwischen Xbox- und Windows-Modus gewählt werden. Über Letzteren ist dann ein Zugriff auf besagte Clients möglich.

Xbox

Design erinnert an Mini-Tower

Offenbar will Microsoft gegen die PS5 mit einer Art All-in-one-Konsole punkten. Bei der Xbox One wurde zumindest anfangs eine noch ganz andere Strategie verfolgt. Damals stand der Medienkonsumaspekt im Fokus, was viele Spieler in den Anfängen der Konsole vergraulte. Nun will der Konzern also offenbar ein möglichst offenes Spielgerät auf den Markt bringen. Auch das Design der Xbox Series X erinnert an einen Mini-PC.

So soll die interne Hardware aussehen

Zur internen Hardware hat der Konzern bislang nichts kommuniziert. Phil Spencer zeigte auf Twitter immerhin das Design des System-on-a-Chip, das bei der nächsten Konsole zum Einsatz kommen soll. Gerüchteweise weist die darauf befindliche CPU acht Kerne mit einer Taktrate von 3,5 GHz auf. Die Architektur soll der aktuellen Ryzen-3000-Generation entsprechen. Die Grafikeinheit soll zudem 3.584 Shader-Kerne mit sich bringen, was bei einer Taktrate von 1.675 MHz rund zwölf Teraflops bedeutet. 16 Gigabyte RAM und natives Raytracing sollen ebenso kommen.

2K-Gaming bei höchsten Einstellungen

Wie Gamestar.de schreibt, dürfte mit besagten Specs 2K-Gaming bei maximalen Settings und 4K-Gaming bei angepassten Einstellungen möglich sein. Die Zusammenlegung der beiden Plattformen ergibt auch durchaus Sinn, da Microsoft in der Vergangenheit immer mehr darauf gesetzt hat, Windows und Xbox zusammenzuführen. Für die Spielkonsole exklusive Titel, die nicht auf dem PC genutzt werden können, sollen laut Phil Spencer außerdem der Vergangenheit angehören.

Foto: Phil Spencer

Microsoft würde eigenes Business beschneiden

Allerdings gibt es auch Zweifel an dem Bericht von Generacion Xbox. So würde Microsoft mit der Strategie zwar eine möglichst offene Plattform bieten, zugleich aber auch das eigene Geschäftsmodell massiv beschneiden. In den Anfängen bringen Konsolen aufgrund der sehr geringen Margen kaum Geld ein beziehungsweise sind sogar ein Verlustgeschäft. Erst durch den Verkauf von Games und Services wie dem Xbox Game Pass bringen die Spielgeräte Geld ein. (red, 14.1.2020)