Die biegsame Batterie J.Flex.

Foto: Jenax

Nicht nur Smartphones werden faltbar, sondern auch Akkus. Das jedenfalls verspricht das südkoreanische Unternehmen Jenax. Dort hat man eine Lithiumbatterie namens "J.Flex" entwickelt, die extrem dünn und sich verbiegen oder einrollen lassen soll. Man hofft, damit einen "Paradigmenwechsel" im Produktdesign einzuläuten, berichtet IEEE Spectrum.

Über die genaue Zusammensetzung des Akkus schweigt sich die Firma aus Busan aus, bekannt ist aber, dass Graphit und Lithium-Kobalt-Oxid zum Einsatz kommt. In jahrelanger Forschung hat man ein Polymer-Elektrolytgel entwickelt, das dem Akku seine Biegsamkeit erlaubt. Das Material sei zudem nicht entflammbar, sodass mechanische Einwirkung kein Sicherheitsproblem darstellen soll. In einem Video demonstriert man das etwa mit dem Zerschneiden des Akkus.

Jenax Inc.

Im Wettlauf mit Samsung und Co.

Herstellen lässt sich der Akku ab einer Dünne von 0,5 Millimetern und in Größen von 20 x 20 bis 200 x 200 Millimetern. Die Betriebsspannung liegt zwischen 3 und 4,25 Volt. Je nach Größe variiert die Kapazität zwischen 10 und 5000 mAh. Nach 1.000 Ladezyklen soll der Akku etwa 90 Prozent seiner Kapazität erhalten.

Mit J.Flex würden Akkus nicht mehr zu einer Komponente, die man erst am Ende des Designprozesses für ein Produkt einkaufe, sondern zu einem zentralen Bestandteil, der beliebige Formfaktoren ermögliche. Auch bekanntere Firmen wie Samsung oder Panasonic forschen an flexiblen Batterien dieser Art, bei Jenax ist man aber davon überzeugt, in Sachen Biegsamkeit die Nase vorn zu haben.

Jenax Inc.

Massenfertigung soll bald anlaufen

Auf der CES hat das Unternehmen bereits Prototypen erster Produkte von Partnerfirmen gezeigt, in denen künftig ein J.Flex-Akku stecken soll. Darunter etwa ein smarter Football-Helm mit Sensoren, die etwa die Stärke von Krafteinwirkung messen, ein medizinischer Sensor in Pflasterform oder auch tragbare Akkus, die aussehen wie Gürtel oder Armbänder für Patienten, die dauerhaft an ein medizinisches Gerät angeschlossen sind.

Im Gegensatz zu vielen anderen neuen Akkutechnologien ist die kommerzielle Herstellung bereits auf Schiene. Ende des Jahres soll die Massenfertigung in Südkorea starten. Ab dann soll J.Flex in puncto Produktionskosten auch konkurrenzfähig zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus werden. (gpi, 03.02.2019)