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Noch lebt die Hoffnung. Aber realistisch ist ein Happy End im Opel-Motorenwerk in Wien–Aspern nicht. Denn seit Jahren kämpft die vor 38 Jahren von General Motors (GM) unter Anschubfinanzierung der öffentlichen Hand installierte Produktionsstätte um Aufträge in Motoren- und Getriebebau – erst innerhalb der GM-Familie, zuletzt nur mehr bei der ihrerseits unter Druck stehenden Mutter Opel.

Der letzte Erfolg war das Sechsganggetriebe, das in großer Stückzahl gefertigt wird, diesfalls auch mit Zuschuss zu den Entwicklungskosten seitens der Stadt. Eine große Zukunft dürfte aber auch dieser Bereich nicht haben. Denn Elektroautos brauchen kein Getriebe – und können auch auf viele andere Komponenten und Teile verzichten.

Opelaner zahlen Zeche

Für die Opelaner ist das bitter. Sie zahlen mit ihrem Arbeitsplatz die Zeche für Managementfehler, verfehlte Modellpolitik – teils weit in der Vergangenheit – sowie für den Umbruch in der Automobilbranche. Der wird den Verbrennungsmotor zumindest massiv zurückdrängen.

Waren nun die Subventionen, mit denen die Politik die GM-Motoren Anfang der 1980er-Jahre nach Wien gelockt hat, hinausgeworfenes Geld? Nachhaltig waren sie wohl nicht, aber auch nicht verloren. Denn tausende Mitarbeiter waren in Lohn und Brot. Man hätte mehr daraus machen müssen, etwa durch Clusterbildung und Ansiedelung von Forschung und Entwicklung. Dafür ist es nun zu spät. (Luise Ungerboeck, 15.1.2020)