Während die jüngste Kinoadaption von Star Wars, Rise of Skywalker, auf eher geteiltes Echo stößt, erfreuen sich Fans des Universums seit November an der Serie The Mandalorian. Und es hatte nicht lange gedauert, ehe die Zusehergemeinde eine neue Kultfigur gefunden hatte: "Baby Yoda". Die Anziehungskraft des jungen Wesens mit den großen Kulleraugen war derart groß, dass einige Enthusiasten sogar dafür petitionierten, dass Disney doch passenden Merchandise anbieten möge. Ein Wunsch, den der Konzern mittlerweile erhört hat.

Freilich dauerte es auch nicht lange, bis erste Trittbrettfahrer auftauchten, die sich den Hype um Baby Yoda zunutze machen. Nicht nur, wenn es um gefälschte Waren geht, sondern auch um politische Botschaften. In letzter Zeit versuchen immer wieder Unterstützer von US-Präsident Donald Trump, die Figur für ihre Zwecke einzuspannen.

"The Magalorian"

Vor einer Woche klinkte sich etwa Präsidentensohn Donald Trump jr. auf Instagram ein. Er teilte ein Meme namens "The Magalorian" (angelehnt an Trumps Wahlslogan aus 2016, "Make America Great Again"/MAGA), das eine bizarre Verfremdung von Baby Yoda mit Trumps Gesicht und Frisur zeigt.

Ebenso kursieren mittlerweile auch Memes, die die Figur mit einer roten "Maga"-Kappe zeigen. Und manche versuchen, mit derlei Abbildungen Geld zu machen. ABC-Journalist Will Steakin fand an einem Verkaufsstand im Umfeld einer Trump-Wahlkundgebung auch ein T-Shirt im Angebot, auf dem Baby Yoda mit dem Spruch "Great America Keep" abgebildet ist. Laut dem Verkäufer verkaufe es sich aber nicht so gut, wie er sich das erhofft habe.

Die Pro-Trump-Memes mit Baby Yoda sorgen bei einigen Kritikern für Kopfschütteln, erzählt The Mandalorian doch immerhin auch eine Flüchtlingsgeschichte. Und Star Wars insgesamt dreht sich stark um den Konflikt zwischen den Rebellen und dem faschistoid agierenden, galaktischen Imperium. Einige Elemente hat Schöpfer George Lucas auch direkt an das einstige Nazi-Regime in Deutschland angelehnt.

Gleiches Spiel auf beiden Seiten

Disney scheint bislang noch keine Maßnahmen gegen die politische Vereinnahmung von Baby Yoda gesetzt zu haben. Es ist freilich nicht die erste popkulturelle Anlehnung, derer sich die Trumps Team oder seine Fans bedienen. So bastelten die Medienverantwortlichen des US-Präsidenten etwa schon ein an Game of Thrones angelehntes Sujet, auf dem mit den Worten "Sanctions are coming" Sanktionen gegen den Iran ankündigte.

Freilich wird das Spiel auch auf der Gegenseite gespielt. Kritiker des US-Präsidenten teilen ebenfalls gerne bearbeitete Filmplakate, auf denen Trump untergebracht wurde – in der Regel als Bösewicht. (red, 19.01.2019)