Die Zukunft des Autos wird gern mit der Automatisierung des Autofahrens gleichgesetzt. Dabei werden die Innovationen nur zu einem kleinen Teil von unserer Fantasie beflügelt, tatsächlich vorangetrieben wird die Automatisierung von knallharten Geschäftsinteressen. Uns verspricht man Sicherheit und Komfort, die Unternehmen selbst erwarten sich Gewinnsteigerungen durch Einsparungen.

Fahrerlose Busse könnten schon bald die Straßen füllen – die Konzerne freut's.
Foto: Copyright Karl Schöndorfer TOPP

Es geht um die Abschaffung des Lenkers, des bisher größten Kostenfaktors in der Logistik. Das setzt in Form von Risikokapital enorme Kräfte frei. Nicht die Autohersteller selbst sind federführend in der Abschaffung des Lenkers. Im klassischen Geschäftsmodell sind die Lenker schließlich gleichzeitig die Käufer und deren Emotionen das Schmiermittel für das Geschäftsmodell. Die wahren Treiber sind die großen IT-Konzerne samt Logistikriesen wie Amazon und Fahrtendiensten wie Uber, deren enormer Erfolg darin liegt, unser Leben zu ihren Gunsten umzuorganisieren.

Große Umweltprobleme

In Japan lenkt bereits ein Fahrer drei Lastwagen. In der Seestadt Aspern fahren Citybusse überhaupt ohne Lenker. Wozu eigentlich? Die eigendynamische Entwicklung des Autoverkehrs hat uns große Umweltprobleme eingebrockt. Nun stehen wir vor der eigendynamischen Entwicklung eines automatischen Verkehrs mit enormer Steigerung des Energieverbrauchs durch Telematik-Einrichtungen. Und wir sehen es wieder nicht, rennen in die nächste Falle der Begeisterung.

Eigentlich sollten wir uns Gedanken darüber machen, wo man Verkehr weglassen kann – und nicht darüber, wie man ihn noch wirkmächtiger anheizt. (Rudolf Skarics, 24.1.2020)