Melbourne – Für Dominic Thiem geht es zu Beginn seiner bereits siebenten Australian Open zum Auftakt gegen den Franzosen Adrian Mannarino. Dies hat die am Donnerstag erfolgte Auslosung für das mit umgerechnet 44 Millionen Euro dotierte Tennis-Grand-Slam-Turnier in Melbourne ergeben. Erster möglicher gesetzter Gegner wäre in Runde drei Taylor Fritz (USA-29).

Der als Nummer fünf gesetzte Thiem befindet sich auf dem Ast des topgesetzten Rafael Nadal, auf den er im Viertelfinale treffen würde. Thiem wurde ja beim ATP Cup vom Russen Daniil Medwedew (nun Weltranglisten-Vierter) überholt, womit er schon vor dem Halbfinale auf einen Top-vier-Spieler trifft.

Gegen Mannarino hat Thiem eine perfekte 7:0-Bilanz. Sollte er die Hürde auch zum achten Mal meistern, trifft er in Runde zwei entweder auf Alex Bolt (AUS) oder Albert Ramos-Vinolas (ESP).

In der dritten Runde wäre neben Fritz auch der Südafrikaner Kevin Anderson ein möglicher Gegner, der nach einer Knieoperation auf Platz 121 zurückgefallen ist.

"Melbourne ist sicher das ganz große erste Highlight in dem Tennisjahr, und eine bessere Vorbereitung als den ATP Cup beziehungsweise die Trainingstage davor hätte es gar nicht geben können", erklärte Thiem kürzlich im Servus-TV-Interview. "Ich habe drei Matches gegen richtig gute Gegner gehabt."

Keinen Zweifel lässt Thiem daran, wie wichtig ihm gerade die ganz großen Turniere sind. "Die oberste Priorität sind natürlich die Grand-Slam-Turniere, vor allem nach dem letzten Jahr, wo alle außer Paris bei weitem nicht nach Wunsch verlaufen sind. Das habe ich gleich nach den US Open gesagt, dass ich das dieses Jahr ändern muss. Da will ich gleich in Melbourne damit anfangen", versprach Thiem.

Nicolas Massu und Thomas Muster wirken auf Dominic Thiem ein.
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2019 war er in Australien in Runde zwei, in Wimbledon und bei den US Open jeweils in Runde eins gescheitert. In Roland Garros war er zum zweiten Mal en suite erst im Endspiel Rafael Nadal unterlegen.

Grundsätzlich ist Thiem, der am Mittwoch auch Teil eines Staraufgebots mit Nadal, Roger Federer, Serena Williams und Co bei einer Exhibition zugunsten der Opfer der Buschfeuer in Australien war, aber guter Dinge.

"Spielen tue ich gut. Es ist auch immer besser geworden", so Thiem, der unter anderem auch eine Trainingseinheit mit Stan Wawrinka, aber auch mit seinem neuen Mann im Betreuerteam, Thomas Muster, absolviert hat. "Sonst ist ein großes Ziel natürlich auch wieder London am Ende vom Jahr." Beim Showdown der besten acht Spieler des Jahres möchte Thiem Stammgast bleiben.

Geballte Kompetenz: Roger Federer, Nick Kyrgios, Naomi Osaka, Alexander Zverev, Dominic Thiem, Serena Williams, Caroline Wozniacki, Petra Kvitova, Coco Gauff, Novak Djokovic, Stefanos Tsitsipas und Rafael Nadal.

Völlig neu ist für Thiem freilich, dass er Österreichs Tennislegende Thomas Muster an seiner Seite hat. Der French-Open-Sieger 1995 steht Thiem zusätzlich zu Hauptcoach Nicolas Massu für 20 Wochen im Jahr zur Verfügung.

"Nico und ich denken sehr ähnlich, was viele Dinge in Dominics Spiel betrifft und die Veränderungen, die vielleicht notwendig sind. Wir sind beide für ihn da. Es funktioniert hervorragend, da will keiner der Chef sein. Ich soll nur meine Erfahrung einbringen und Dinge, die ich sehe, ansprechen", so Muster auf Servus TV.

Man darf gespannt sein, wie sehr man die Handschrift Musters bei Thiems ersten Major-Auftritt mit der früheren Nummer eins der Welt erkennen kann. (APA, 16.1.2019)