Eduard Lesjak: "Merri ersetzt mir Bleistift, Pinsel oder Computer."

Foto: Nathan Murrell

"Die Marke meiner Nähmaschine nennt sich Merrit, ich bin ihr aber im Alltag derart verbunden, dass ich sie ‚Merri‘ nenne. Auch deshalb, weil wir ein altes Paar sind. Ich habe sie vor über 25 Jahren von Rosina, der Großmutter meiner Kinder, geschenkt bekommen.

Es ist nicht so, dass ich mit ihr spreche, bei meiner Arbeit mit ihr findet eher ein Monolog statt, der von ihrem charakteristischen Geräusch begleitet wird. Man könnte sagen, dass ich viele meiner Bilder mit der Nähmaschine nähe. Obwohl sie immer im Einsatz ist, bedeutet das nicht, dass ich täglich stundenlang an ihr sitze und sie vor sich hin rattert.

‚Merri‘ ersetzt mir Bleistift, Pinsel oder Computer. Sie ist die Basis für zahlreiche meiner Arbeiten. Dabei sind es oft nur Ausgangspunkte einer Arbeit, die ich nähe und die dann anderweitig verbunden werden. Entweder durch andere Materialien oder mittels Fäden, die ich auch mit der Hand vernähe. Trotzdem: Ohne ‚Merri‘ geht gar nichts. Es ist ein gutes Gefühl, mit ihr zu arbeiten." (Michael Hausenblas, RONDO, 10.2.2020)