Gary Starkweather im Jahr 2009.

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Er ist aus modernen Büros nicht wegzudenken und auch in vielen privaten Haushalten ist er das Mittel der Wahl, um Dinge vom PC auf Papier zu bringen: Der Laserdrucker. Die Anschaffung ist zwar teurer, als bei Druckern mit Tintenpatrone, doch dafür arbeiten die Geräte schneller, verursachen weniger Kosten pro Seite und ersparen Nutzern Probleme mit austrocknenden Patronen.

Erfunden wurde die Technologie dahinter einst von Gary Keith Starkweather. Wie nun bekannt wurde, ist er am 26. Dezember, kurz vor seinem 82. Geburtstag, in Orlando verstorben. Er erlag den Folgen einer Leukämieerkrankung und hinterlässt seine Frau Joyce und zwei Kinder.

Schon früh an Technik interessiert

Die New York Times hat einen ausführlichen Nachruf über ihn veröffentlicht. Gary Starkweather wurde am 9. Januar 1938 in Lansing (Michigan) geboren. Er war der einzige Sohn von Richard Starkweather, der einen Milchbetrieb leitete und seiner Frau Crystal, die den Haushalt führte. Schon früh interessierte er sich für Technik und beschäftigte sich im heimatlichen Keller damit, mit Second-Hand-Geräten zu tüfteln, die er oft in einem nahe gelegenen Geschäft erstand. "Solange ich das Haus nicht in die Luft jagte, durfte ich dort unten tun, was ich immer ich mochte", erklärte er 2010 in einem Interview mit dem Mountain View Computer History Museum (PDF).

Er studierte Physik an der Michigan State University, wo er auch seine Frau kennenlernte, die sich dort in der Krankenpflege ausbilden ließ. Sie heirateten 1961 und zogen nach Rochester, wo Gary Starkweather beim Linsenhersteller Bausch & Lomb zu arbeiten begann. Als aus wirtschaftlichen Gründen Stellen abgebaut wurden, verschlug es ihn schließlich 1964 zum Elektronikhersteller Xerox in Palo Alto.

Drucker statt Fernkopierer

Er arbeitete am "Alto" mit, einem Computer, der vor allem für Bildbearbeitung gedacht war. Starkweather entwickelte den passenden Drucker. Mitte der 1970er war dieser bereits netzwerkfähig und diente zahlreichen "Alto"-Rechnern im Unternehmen als Papierausgabe mit einer Geschwindigkeit von einer Seite pro Sekunde. Als ein Teil des Labors in ein zweites Gebäude auf der anderen Straßenseite übersiedelte, entwickelte er gemeinsam mit einem Kollegen ein System, um drahtlos Aufträge an den Drucker schicken zu können. Die Grundlagen der von Starkweather entwickelten Drucktechnologie finden sich auch heute noch in modernen Laserdruckern.

Doch das Projekt stand zu Beginn nicht unter einem guten Stern. Xerox verdiente damals gut mit Kopierern und ursprünglich wollte der Techniker damals einen "Fernkopierer" umsetzen, der es Nutzern ermöglichen sollte, Dokumente an einem Gerät zu scannen und an ein anderes zu schicken. Für den Transfer der Scans auf Papier setzte er dabei auf Laser. Doch statt verwaschene Scans auszudrucken hielt er es letztlich für eine bessere Idee, Dokumente direkt über einen Computer auszuspielen, um die Qualität zu erhalten.

Widerstand

Sein Vorgesetzter zeigte sich nicht begeistert von der Idee, weil sie seiner Ansicht nach nicht zu Xerox' Kerngeschäft passte. Im Laufe der Auseinandersetzung wurde ihm gar mit der Auflösung seines Teams gedroht, ehe er es schaffte, sich ins Palo Alto Research Center versetzen zu lassen, wo schließlich 1971 der erste funktionierende Laserdrucker in Betrieb genommen wurde. Der Laserdrucker 9700, der 1977 auf den Markt kam, wurde zu einem der erfolgreichsten Produkte in der Firmengeschichte von Xerox.

Den Rest seiner beruflichen Laufbahn verbrachte Starkweather ebenfalls bei namhaften Unternehmen. 1988 verschlug es ihn zu Appple, ehe es ihn sein Weg 1997 zu Microsoft führte, wo er bis zu seiner Pensionierung 2005 tätig war. 2012 wurde er in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen. (gpi, 16.1.2020)