Unter anderem Simbabwe erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit 35 Jahren.

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Johannesburg/Maseru/Mbabane – Wegen Dürre, Überflutungen oder Armut sind im südlichen Teil Afrikas nach UN-Angaben rund 45 Millionen Menschen auf Nahrungshilfen angewiesen. Die "Hungerkrise" habe ein noch nie da gewesenes Ausmaß erreicht und alles deute darauf hin, "dass es noch schlimmer werden wird", erklärte die Regionaldirektorin des Welternährungsprogramms WFP, Lola Castro, am Donnerstag.

Das WFP konnte nach eigenen Angaben bisher umgerechnet nur rund 184 Millionen von den 438 Millionen Euro sichern, die zur Versorgung der Bedürftigen notwendig sind. Viele Familien in der Region müssten bereits jetzt Mahlzeiten auslassen oder ihre Kinder aus der Schule nehmen, ihr Hab und Gut verkaufen und sich verschulden, um über die Runden zu kommen.

Der südliche Teil Afrikas, wo die Temperaturen doppelt so schnell steigen wie im Rest der Welt, erlebt nach UN-Angaben derzeit die schlimmste Dürre seit 35 Jahren. Stagnierendes Wirtschaftswachstum, Bevölkerungswachstum, Dürre und Überschwemmungen tragen zur Versorgungsunsicherheit in der Region bei. "Wenn wir die notwendigen Mittel nicht erhalten, haben wir keine Wahl, als weniger Bedürftige mit weniger zu versorgen", warnte WFP-Regionaldirektorin Castro. Die am schwersten betroffenen Länder sind Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe und Eswatini, das frühere Swasiland. (APA, 16.1.2020)