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Burger sind für alle da.

Foto: reuters

Zu den Freuden des Politikerlebens gehört es, niederträchtigen Zeitgenossen mit Handykameras und Zugang zu Krawallzeitungen oder unsozialen Medien ausgeliefert zu sein.

Wenn du dich zum Beispiel im Urlaub mit einem Freund in einem teuren Strandlokal verabredest, dann sitzt dort ein ÖVP-Funktionär aus der Heimat, der dich heimlich mit der Handykamera abschießt. Weil du Vorsitzende der SPÖ bist und das Lokal in St. Tropez steht.

Hinterfotzig

Wenn du als Abgeordnete bosnischer Herkunft ein islamisches (bosnisches) Kulturzentrum in Graz besuchst, dann tauchst du in einem ehrabschneiderischen Video des rechtsextremen Identitären Martin Sellner auf. Das wird dann auf hinterfotzige Weise vom Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp aufgegriffen. Weil du inzwischen Justizministerin bist.

Wenn du im exklusiven Klub eines bekannten Gastronomen verkehrst, dann landest du mit Drogen-Insinuationen auf einer obskuren Website. Weil du Türkis-Chef bist.

Und wenn du dich nach einem schlauchenden Polittag in eine Ecke eines Burgerlokals setzt und ein befriedigendes Fett-Kohlenhydrate-Salz-Gemisch zu dir nehmen willst, dann schießt dich einer mit dem Handy ab, und ein gescheiterter BZÖ-Politiker macht auf Empörung. Weil du grüner Vizekanzler bist.

Diese Niedertracht muss man aushalten? Müssen wir aushalten? Nein. Das muss man gesellschaftlich ächten. (Hans Rauscher, 17.1.2020)