Das Dianabad schließt seine Pforten.

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Im traditionsreichen Wiener Dianabad ist Ende Oktober endgültig Badeschluss. Das private Erlebnisbad war und ist ein beliebter Ort für Babyschwimmkurse und Kindergeburtstage, und es ist ein Familientreff an verregneten Wochenenden. Das Aus reißt eine empfindliche Lücke in die Bäderlandschaft der Hauptstadt. Als Alternative bietet sich für Familien fast nur noch die erheblich teurere Therme Wien an.

Dass die Stadt sich nicht darum gerissen hat, das Bad zu übernehmen, ist nachvollziehbar. 20 Millionen Euro pro Jahr muss Wien für die zwölf städtischen Hallenbäder zuschießen. Die Subventionen für das Aushängeschild Stadthallenbad sind da noch gar nicht mitgerechnet. Die Stadt, die sich gerne das Wort sozial auf die Fahnen heftet, hat aber auch die Verpflichtung, ausreichend leistbare Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, wo Menschen schwimmen lernen, Wassersport nachgehen oder einfach nur plantschen können. Auch wenn es kalt ist.

Kein Ruhmesblatt

Seit 2003 ist Wien um fast 300.000 Menschen gewachsen, und die Metropole wächst munter weiter. Der Bau neuer Hallenbäder spielt aber in Stadtentwicklungsgebieten keine Rolle. Dazu kommt, dass das versprochene Schwimmsportzentrum beim Stadionbad für den professionellen Sport seit 2013 eine Ankündigung geblieben ist. Für die selbsternannte Sportstadt Wien ist das wahrlich kein Ruhmesblatt. (David Krutzler, 18.1.2020)