Luftaufnahme des Lagertors.

Foto: APA/AFP/PABLO GONZALEZ

Berlin/Riad – Der Generalsekretär der Islamischen Weltliga, Sheikh Mohammad Alissa, wird am Donnerstag kommender Woche das frühere Vernichtungslager Auschwitz besuchen. Damit reise erstmals ein hochrangiger Vertreter einer internationalen islamischen Organisation zu der KZ-Gedenkstätte, teilte der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) am Freitag laut Kathpress mit.

Alissa besucht das ehemalige NS-Vernichtungslager im heutigen Polen demnach gemeinsam mit einer Delegation des American Jewish Committee. Teilnehmen werde auch ZMD-Generalsekretär Abdassamad El-Yazidi.

Einladung des ZMD

Wie der Verband weiter mitteilte, reist Alissa im Anschluss auf Einladung des ZMD nach Deutschland weiter. Dort will er mit Repräsentanten von Religion, Politik und Gesellschaft zusammenkommen, darunter laut den Angaben mit dem Präsident des Deutschen Bundestags, Wolfgang Schäuble, Bischöfen und Vertretern des Judentums.

Die Islamische Weltliga mit Sitz in Mekka ist eine der wichtigsten islamischen Nichtregierungsorganisationen. Ihr Ziel ist die weltweite Vertretung der religiösen und kulturellen Belange von Muslimen. Zu den Mitgliedern zählen führende Gelehrte aus der gesamten islamischen Welt. Die 1962 gegründete Liga wird stark von Saudi-Arabien dominiert und finanziert. Ihr Generalsekretär muss saudischer Staatsbürger sein. (APA, 17.1.2020)