Amazon Fresh muss künftig die Herkunft ihrer Lebensmittel erkennbar machen.

Foto: Amazon Fresh

Der Online-Lebensmittelhändler Amazon Fresh muss die Herkunft von Obst und Gemüse eindeutig angeben: Das Landgericht München gab einer entsprechenden Klage von Foodwatch statt, wie die Verbraucherorganisation der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Amazon Fresh führte demnach für Weintrauben, Kopfsalat oder Tomaten bis zu 13 mögliche Ursprungsländer auf.

"Klarer Verstoß"

Das sei "ein klarer Verstoß gegen europäisches Recht", habe das Gericht bestätigt. Lebensmittelhändler sind laut Foodwatch gesetzlich verpflichtet, bei den meisten frischen Obst- und Gemüsesorten das genaue Herkunftsland anzugeben. Das gilt auch für im Internet verkaufte Ware, wie das Landgericht München bekräftigt habe.

Bessere Kontrolle

Foodwatch forderte die deutsche Bundesregierung am Sonntag auf, für eine bessere Kontrolle von Online-Lebensmittelhändlern zu sorgen. Die kommunale Struktur der Lebensmittelüberwachung sei in Zeiten von globalen Warenströmen und einer Zunahme des Internethandels nicht mehr zeitgemäß. "Gesetzliche Kennzeichnungspflichten gelten nicht nur für den Supermarkt um die Ecke, sondern auch für Big Player aus dem Silicon Valley", sagte Luise Molling von Foodwatch der AFP. (APA, 19.1.2020)