Im Grenzgebiet werden immer wieder Flüchtlinge aufgegriffen.

Foto: APA/Huter

Bruck an der Leitha/Mistelbach/Ybbs – Von Freitag bis Montag sind laut Polizeiangaben zahlreiche Flüchtlinge an Österreichs Grenzen aufgegriffen worden. Der Großteil davon ist mutmaßlich über die tschechische Grenze nach Österreich gelangt. Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) forderte einen "Assistenzeinsatz nach burgenländischem Vorbild". Schleppern dürften nicht neue Routen offeriert werden, begründete er seine Forderung.

Die Flüchtlinge seien mehrheitlich in den Bezirken Bruck an der Leitha und Mistelbach über die Grenze gekommen, heißt es vonseiten der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Diese berichtete von rund drei Dutzend aufgegriffenen Flüchtlingen.

Drei Flüchtlinge seien auch im Bezirk Melk aufgegriffen worden – genauso wie zwei Schlepper, die die Polizei festgenommen hat. Die drei Syrer sollten offenbar nach Deutschland gebracht werden.

Keine Seltenheit

Im grenznahen Bereich seien auch größere Aufgriffe von Flüchtlingen keine Seltenheit, sagte Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich am Montag auf Anfrage. Deshalb bestehe "permanent und seit Jahren" starker Kontrolldruck. Baumschlager verwies zudem auf Strukturermittlungen gemeinsam mit dem Landes- und dem Bundeskriminalamt, um Schlepperorganisationen zu zerschlagen oder auch festzustellen, ob es neue Routen gebe – etwa über Tschechien.

Es sei ein Trend erkennbar, dass vermehrt "Flüchtlinge über die Grenze kommen", sagte der Sprecher weiter. Er verwies in diesem Zusammenhang auf "verstärkte Schwerpunktaktionen" in der gesamten Grenzregion, auch gemeinsam mit dem Burgenland und mit den ausländischen Nachbarn.

Kickl warnt

Angesichts der angespannten Lage in den Balkanländern – vor allem in Griechenland, aber auch in Serbien und Bosnien-Herzegowina – müsse 2020 wieder mit einem massiven Anstieg der illegalen Einwandererzahlen gerechnet werden, warnte FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl. Es brauche "permanent entschlossene Gegenmaßnahmen, weil die Schlepper die schwarz-grünen Signale deutlich hören und jede Schwäche ausnützen, wie sich ja aktuell zeigt". (APA, 20.1.2020)