Wer zieht auf Platz zwei für die Grünen in den Gemeinderat ein? Die Entscheidung fällt Mitte Februar.

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Peter Kraus ist Planungssprecher und will auf Listenplatz zwei nach Birgit Hebein stehen.

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David Ellensohn ist Klubchef der Wiener Grünen im Rathaus. Er will Zweiter bei der Öko-Partei bleiben.

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Sie haben dieselben Ambitionen. Schon wieder. Der grüne Klubsprecher im Rathaus, David Ellensohn, und sein Parteikollege, der Planungssprecher der Grünen Peter Kraus, streben wieder einmal nach ein und demselben Posten. Sie wollen die Nummer zwei hinter Vizebürgermeisterin Birgit Hebein werden.

Schon im Jahr 2018 trafen die Politiker in einem internen Wettstreit aufeinander. Damals wollten beide die Grünen in die kommende Wien-Wahl führen. Monate dauerte der interne Wettstreit um die Gunst der Basis, Ellensohn und Kraus zählten mit zu den Favoriten. Das Rennen machte aber im zweiten Wahlgang die Ex-Sozialsprecherin Hebein.

Während Kraus im ersten Wahlgang die Nase vorn hatte, lag Ellensohn als Dritter deutlich hinten. So stellte sich die Frage, ob Ellensohn Klubchef bleibt. Er blieb – und will es offenbar weiter.

Doch Kraus scheint ebenfalls nach einer höheren Funktion in seiner Partei zu streben. "Mir ist wichtig, dass wir aus dieser Krise ohne Zukunft in eine Zukunft ohne Krise finden", erklärt Kraus in einem Schwarzweißvideo, das er Sonntagabend auf Twitter veröffentlicht hat. "Wir sind die, auf die wir gewartet haben", schwört der 33-Jährige seine Anhänger ein – mit dem Slogan, den er für den letzten internen Wahlkampf gewählt hatte. Die Nachricht zu dem Video: Er kandidiert für Platz zwei der Grünen in Wien.

Ein Retweet kam nur wenige Minuten später: "Wir kandidieren zwar gegeneinander", schreibt Ellensohn, doch arbeite man jetzt und nach der internen Wahl gemeinsam für die Wiener.

Liste wird im Februar fixiert

Darüber, wer Hebeins Nummer zwei wird, entscheidet die Landesversammlung der Wiener Grünen Mitte Februar. Schon wie bei der Spitzenwahl werden auch bei der restlichen Liste die Wahlberechtigten eine Rangfolge der von ihnen bevorzugten Kandidaten angeben (verwendet wird eine speziell auf die Bedürfnisse der Grünen angepasste Variante von Single Transferable Vote). Berücksichtigt wird die Geschlechterparität. Der, der um Platz zwei unterliegt, kann demnach bestenfalls Vierter auf der Liste werden. Zwar sei es in der Regel so, dass der Listenzweite auch Klubchef wird, allerdings gebe es dazu keinen Automatismus, heißt es von den Grünen auf STANDARD-Anfrage.

Am Freitag hat die Bewerbungsfrist für einen Listenplatz geendet. Ebenfalls über die sozialen Medien haben beispielsweise die Gewerkschafterin und ehemalige grüne ÖH-Chefin Viktoria Spielmann wie auch der hauptberufliche Lehrer Felix Stadler ihre Kandidaturen für einen grünen Listenplatz bekannt gegeben. (Oona Kroisleitner, 20.1.2019)