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Heftiger Flugverkehr über Davos, wenn die Mächtigen der Welt eintrudeln.

Foto: Reuters / Arnd Wiegmann

Davos/Wien – Der Klimawandel und die von ihm ausgehenden Risiken gehören bei weitem nicht zu den bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums am meisten diskutierten Themen. Zu den Topthemen der versammelten Konzernchefs gehören vielmehr Überregulierung, Handelskonflikte, allen voran jener zwischen China und den USA, der Populismus in der Politik und der Fachkräftemangel.

Der Klimawandel rangiert heuer nicht mehr unter den Top Ten, sondern auf Platz elf der größten Herausforderungen. Das geht aus dem Bericht von Pricewaterhouse Coopers hervor, für den im Oktober und November 1.581 Konzernchefs in 83 Ländern (gewichtet nach der Wirtschaftsleistung) befragt wurden. Wohl gibt ein Viertel der CEOs an, dass der Klimawandel extrem wichtig sei für die Prosperität, aber 38 Prozent halten die Überregulierung für wesentlich maßgeblicher. Der Druck der Umweltaktivisten auf CEOs und Politiker wie US-Präsident Donald Trump, Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, ist allerdings massiv gestiegen.

Mehr als die Hälfte erwartet Abschwung

Was den Ausblick betrifft, sind die CEOs freilich deutlich pessimistischer, mit 53 Prozent sind es fast doppelt so viele, die einen Abschwung erwarten. Das ist der höchste Wert in der seit dem Jahr 2012 jährlich wiederkehrenden Befragung und spiegelt die Bedeutung des Handelskonflikts zwischen den USA und China wider. Pessimismus sei breit gestreut, in Nordamerika ebenso wie in Westeuropa und im Nahen Osten, schreiben die PwC-Experten.

Die Stimmungsänderung sei vor dem Hintergrund des geopolitischen Umfelds und der Unsicherheit über den Umgang mit dem Klimawandel nicht überraschend, sagt der Chef des PwC-Netzwerks, Bob Moritz. Überraschend sei hingegen die Geschwindigkeit, mit der sie alle erfasse. Die Schlüsselfrage sei daher, wie man die Herausforderungen anpacke. (ung, 21.1.2020)