Hunderte französische JournalistInnen haben vor einem Jahr systematischen Sexismus in der Medienlandschaft angeprangert.

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Paris – Knapp 60 VertreterInnen der französischen Medien und Kultur haben am Dienstag einen Verhaltenskodex gegen sexuelle Belästigung und Sexismus unterzeichnet.

An der Zeremonie im Kulturministerium nahmen unter anderem VertreterInnen von Zeitungen wie "Le Monde" und "Le Figaro", von großen Produktionsgesellschaften wie Endemol/Shine, von Festivals wie Cannes oder Séries Mania, der Musiklabels Universal Music France und Warner Music sowie von Facebook teil.

Anlaufstelle für Opfer und ZeugInnen

Der Verhaltenskodex ist eine Konsequenz aus dem Skandal um die sexistische Facebook-Gruppe namens "Ligue du LOL" (LOL-Liga): Im vergangenen Februar war bekannt geworden, dass die rund 30 Journalisten in der Gruppe über Jahre hinweg Kolleginnen und Kollegen der Lächerlichkeit preisgegeben und massiv beleidigt haben. Zu den Opfern der meist sexistischen Angriffe zählten Feministinnen, Beauty-Bloggerinnen, aber auch männliche Autoren und YouTuber.

Wenige Woche nach Bekanntwerden der Affäre stellte der Verband "Für die Frauen in den Medien" (PFDM) den Verhaltenskodex vor. Schon damals wurde er von 17 namhaften Medienkonzernen unterzeichnet. Die UnterzeichnerInnen verpflichten sich, MitarbeiterInnen über sexuelle Belästigung aufzuklären und Opfern oder AugenzeugInnen eine Anlaufstelle zu geben, an die sie sich wenden können. (APA, AFP, 22.1.2020)