Im Serienkosmos tun sich ab Donnerstag wieder unendliche Weiten auf: Jean-Luc Picard – "Star Trek"-Captain der ersten Generation nach Kirk und Co – übernimmt nach 26 Jahren Pause wieder das Kommando der Sternenflotte. Hierzulande sind die zehn neuen Folgen ab Freitag auf Amazon Prime abrufbar. Egal, ob sich die Erwartungen einlösen werden: Wir finden, nicht nur Picard hat ein Comeback verdient.
Quark
Barbesitzer Quark bot das willkommene Kontrastprogramm zu den edelmütigen Föderationsmenschen. Mitunter zeigte sich zwar, dass tief unter seiner Lederhaut ein Herz aus goldgepresstem Latinum schlug. Aber vor allem erfreute er uns mit zynischen Lebensweisheiten wie: "Gib jemandem einen Fisch, und du ernährst ihn für einen Tag – lehre ihn zu fischen, und du verlierst einen verlässlichen Kunden." (Jürgen Doppler)
Captain Kathryn Janeway
Im Jahr 2371 war die Zeit reif für die erste Frau an der Spitze der TV-Sternenflotte. Captain Janeway erledigte ihre Mission an Bord der U.S.S. Voyager zwischen 1995 und 2001 ordentlich: streng, gerecht und niemals selbstherrlich. Ihr grandioses Führungs talent schulte Darstellerin Kate Mulgrew danach als rote Russin in Orange Is The New Black. Sollte Captain Picard abstür zen: Diese Chefin rettet ihn garantiert. (Doris Priesching)
7of9
Man kennt die Möchtegernpaare in Serien, die nicht zusammenfinden – sonst wär die Spannung futsch. Auch 7of9 ist Teil eines dieser Spannungsverhältnisse. Ihr gegenüber steht aber kein Liebespartner, sondern nichts weniger als die menschliche Spezies. Als Ex-Borg-Drohne muss sie Perfektion und Rationalität mit Individualismus und Emotion vereinen. Auf ihrem Pfad zum Menschsein begleitet man sie gerne. (Alois Pumhösel)
Mr. Spock
Halb Mensch, der von Emotionen geleitet wird, und halb Vulkanier, der nur der Logik verpflichtet ist, ließ sich Mr. Spock in keine Schublade einordnen. Das und die Markenzeichen, die Leonard Nimoy ihm verpasste, machen die Figur grandios. Da ist etwa der Gruß ("Lebe lang und in Frieden"), entlehnt aus dem Judentum. Und die großen Zitate: "Logik ist der Anfang aller Weisheit, nicht das Ende." (András Szigetvari)
Khan Noonien Singh
"Khaaaaan!" ist wohl einer der ikonischsten Rufe des Sci-Fi-Genres. Picard durfte er zwar nie kennenlernen, mit Kirk hatte er aber so seine Probleme. Kein Wunder, ausgesetzt auf einem Planeten, dessen Lebensbedingungen sich innerhalb weniger Monate in Richtung Todeszone entwickelten. Sein Hass auf den Captain und sein scharfer Intellekt machen ihn für mich zum besten Bösewicht der Enterprise. (Thorben Pollerhof)
Pille
Leonard McCoy ist nicht nur der gute Geist, der die Crew der Enterprise wieder zusammennäht, -nietet und -schweißt , wenn sie kaputtgeht. Er ist bei waghalsigen Einsätzen auch gern das große Anti zum Pro des Cpt. Kirk. Der Geist, der stets verneint, weiß, dass wir sterblich sind. Darüber wurde er ein wenig zynisch. Aber er liebt seinen Job – obwohl er wahrscheinlich heimlich ein bisschen trinkt. (Christian Schachinger)
Deanna Troi
Ob Picard ohne seine Gespräche mit Counselor Troi zu einem so guten Captain geworden wäre? Die Halb-Betazoidin unterstützte nicht nur ihn mit empathischen Fähigkeiten, sie manövrierte auch den Rest der Besatzung durch militärische wie menschliche Probleme. Den Look eines intergalaktischen Cheerleaders wurde sie nur langsam los, von der Brücke der Enterprise ist sie aber nicht wegzudenken. (Daniela Rom)
Tribbles
"Nur ungern nimmt der Klingonenmann statt barer Münze Tribbles an." Zu Recht! Die Tribbles erinnern zwar an Meerschweinchen, herzig sind die Fellknäuel aber nicht. Wie in einem LSD-Trip purzelt der rare Serien-Gast aus allen Rohren. Nichts vermehrt sich schneller, sie kommen sogar schwanger zur Welt! Ein Reproduktionsgenie, das Hitchcocks Regel, dass Grauen erregt, was gehäuft auftritt, eisern befolgt. (Dominik Kamalzadeh, 23.1.2020)
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