"Ich komme wieder", hatte Martha Bißmann im September bei ihrem Abschied aus dem Nationalrat angekündigt. Im Juli 2018 aus der Liste Pilz verstoßen, irrlichterte sie dort seither als wilde Abgeordnete durch die Reihen. Dass sie aber noch immer nach dem Wiedereinzug trachtet, daran ließ Bißmann am Dienstag bei "Willkommen Österreich" keine Zweifel aufkommen.

Den sichtlich geforderten Stermann und Grissemann brachte die sich zuletzt mit Seminaren zwischen Nachhaltigkeit und Integration verdingende Aufgekratzte den von dem Duo einst attestierten Vogel mit. Nicht aber aus der riesigen Tasche, sondern dem Schopf zog sie das bunte Tier hervor. Wozu die Tasche? Das ist nur eine der nach dem Auftritt offenen Fragen.

Andere klärte Bißmann dafür auf. Sie habe etwa nicht aus Geldgier auf ihrem von Pilz geerbten Sitz im Nationalrat beharrt. Mit dem Listengründer sei nie ausgemacht gewesen, dass sie ihm den Platz nach Klärung der sexuellen Belästigungsvorwürfe zurückgebe!

Weitere Einblicke wurden gewährt. Dass ein Stillzimmer im Hohen Haus aufgrund amouröser Zweckentfremdung nun versperrt ist? Hat sie von Pilz erfahren! Heiterkeit auch darüber, dass im schlagenden Herzen unserer Demokratie gelegentlich Watschen angedroht werden. Sicher nicht bei Sebastian Kurz! "Doch, aber die Message-Control funktioniert einfach."

Ihr Polit-Comeback in Wien strebt Bißmann, wie vor der Sendung bekannt wurde, über die Migrantenpartei Liste Soziales Österreich der Zukunft an. Die Politik soll ja die Gesellschaft abbilden, auch die mit Vogel. (Michael Wurmitzer, 22.1.2020)