Mit Freitag hat es bisher nachweislich zumindest 26 Todesfälle durch Infektionen mit dem Coronavirus gegeben, teilten chinesische Behörden mit.

Foto: APA/AFP/BEN STANSALL

Mit Freitag hat es bisher nachweislich zumindest 26 Todesfälle durch Infektionen mit dem Coronavirus, einer neuen Lungenkrankheit, gegeben. Das teilte die chinesische Gesundheitsbehörde am Freitag mit. Nun wird in diesem Zusammenhang Kritik am Umgang der chinesischen Regierung mit Informationen auf nationaler Ebene laut.

So wurden nach Polizeiangaben zu Jahresbeginn mehrere Personen in der Stadt Wuhan festgenommen, weil sie "Gerüchte" über eine mysteriöse neue Krankheit im Netz verbreitet hatten. Das ist seit 2014 untersagt und wird von der Regierung auch kontrolliert. Die Festgenommenen sollen auf Weibo und auf anderen sozialen Medien geschrieben haben, dass Sars zurückgekehrt sei.

Auch Journalisten betroffen

Doch auch Journalisten wurden laut "Business Insider" mit einer Festnahme bedroht, als sie über den Ausbruch berichteten. So wurde eine Gruppe von Journalisten nach Angaben des chinesischen Senders TVB dazu gezwungen, Aufnahmen aus einem Krankenhaus wieder zu löschen.

Von ähnlichen Erfahrungen spricht ein Reporter des Magazins "Time". Das Vorgehen erinnert an den Umgang mit der Sars-Pandemie in den Jahren 2002 und 2003. Auch damals zensurierte die chinesische Regierung Berichte zu dem Thema. Die beiden Viren entstammen der gleichen Familie, die Sterblichkeit wird beim Coronavirus jedoch als geringer bewertet.

Zensur verschlimmert Situation

Im Unterschied zu damals war die chinesische Regierung in der internationalen Kommunikation bisher augenscheinlich ehrlich, doch Experten wie der Wissenschafter Eric Toner von der Johns Hopkins University befürchten, dass die Situation aufgrund der Zensur in China verschlimmert wurde. Tage, bevor Millionen Menschen in Wuhan abgeschottet wurden, wurde ein großes Bankett mit tausenden Familien veranstaltet, um einen Weltrekord zu brechen. Auch sei die bisherige Information nicht vollständig. (red, 24.1.2020)