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Strache scheint rhetorisch von Trump zu lernen.

Foto: AP Photo/Ronald Zak

Trump hat damit angefangen, Strache macht es ihm nach. Wovon die Rede ist? Von jener Gepflogenheit des US-Präsidenten, seit Jahr und Tag jedem seiner Feinde ein schmähendes Beiwort voranzustellen und ihn (oder sie) so twittertauglich zu verunglimpfen: "durchtriebener Schiff", "jammernder Chuck", "nervöse Nancy" (in der O-Version: "Adam ,Shifty‘ Schiff, cryin’ Chuck Schumer, nervous Nancy Pelosi", alle drei gemeinsam in einem Trump-Tweet vom Samstag erwähnt).

Ob sich der dumpfe Donald diesen Schmäh von Homer abgeschaut hat, der seine Helden häufig mit kennzeichnenden Epitheta auf den Weg schickt ("listenreicher Odysseus" etc.)? Eher nicht anzunehmen. Fakt aber ist, dass es Hazee Trump rhetorisch nachtut, wenn er in seinen Social-Media-Auslassungen über den "Multikulti-Haimbuchner" oder den "St. Georgs-Orden-Hofer" spottet. Da wird sich Haimbuchner aber ordentlich giften, wo er doch nie davor zurückgescheut hat, den Museln oder Tschuschen eins reinzuwamsen!

Was Hazee von Trump nicht korrekt abgeschaut hat: Beleidigungen wirken eingängiger, wenn man Beiwort und Namen mit demselben Laut beginnen lässt, wie etwa bei der Alliteration "nervous Nancy". Für Leute, deren Nachnamen mit H anhebt, böten sich an: Hanswurst, Hirnederl, Haderlump, Hochstapler, Haschbruder, Hitlerfan, Hiafler. Alles klar? Nichts zu danken, Herr Strache, ist gern geschehen. (win, 26.1.2020)