Bild nicht mehr verfügbar.

5G-Mobilfunk soll einer der wichtigen Bausteine der Digitalisierungspläne der Regierung werden.

Foto: AP

Die Internetoffensive Österreich, eine Interessensvertretung der Wirtschaftskammer, heimischer Netzbetreiber sowie verschiedenen IT-Unternehmen, hat sich zu den Digitalisierungsplänen der türkis-grünen Bundesregierung geäußert. Zum Start des IKT-Konvent 2020 fordert man umfassende Vorhaben zum Ausbau der Internet-Infrastruktur, möchte aber mehr Geld für die Umsetzung. Nämlich eine "Digitalisierungsmilliarde", die der "Breitbandmilliarde" auf den Fuß folgt.

In Österreich surft man derzeit im Schnitt mit knapp 30 Mbit/s, doch das Gefälle ist teilweise enorm. Immer noch gibt es ländliche Gemeinden, deren Bewohner via Telefonleitung nicht einmal mit zwei Mbit/s surfen können. Eine Bandbreite, mit der schon das Surfen im Netz schnell zum Wartespiel wird, besonders wenn man sie sich mit Familienmitgliedern teilt. Nicht zuletzt deswegen wurden mobile Breitbandangebote immer populärer.

Große Versprechen, hohe Erwartungen

Doch die Versorgung soll besser werden. Nicht nur haben alle Mobilfunk-Netzbetreiber den Bau ihrer 5G-Netze gestartet, die nächste Frequenzauktion ist bereits in Planung. Auch Glasfaseranbindungen sollen abseits von Städten und Ballungszentren verfügbar werden. Bis 2025 sollen auch in ruralen Gebieten hohe Bandbreiten erreichbar sein, bis 2030 soll der Ausbau so weit abgeschlossen sein, dass auch abgelegene Dörfer Zugang zur schnellen Datenautobahn haben.

Von Verkehr, Umwelt, Industrie bis hin zum Gesundheitswesen soll die digitale Transformation vieles verändern und Österreich für Start-ups und Branchen wie die Mikroelektronikherstellung als "Silicon Austria" interessant machen.

Ministerin Schramböck bei der Eröffnung des IKT-Konvent 2020.
Foto: APA

"Digitaler Investitionspakt"

Dazu forderte Margarete Schramböck, Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaft (ÖVP), auf der Pressekonferenz der Internetoffensive einen "Schulterschluss aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Staat". Dieser wurde schließlich als "digitaler Investitionspakt" angeboten. Vier Milliarden Euro an Investitionen wollen die Unternehmen gemeinsam in den Infrastrukturausbau, Forschung und Sicherheit bis 2025 stecken. Zusammen mit der von der öffentlichen Hand geforderten "Digitalisierungsmilliarde" ergibt sich daraus ein Gesamtvolumen von fünf Milliarden Euro.

Das soll den Standort Österreich stärken und einen Wertschöpfungsbeitrag von 25 Milliarden Euro generieren. Die Internetoffensive will außerdem zwei Jahre lang 200 Expertinnen und Experten zur Verfügung stellen, die bei der Erarbeitung des "Digitalen Aktionsplans für Österreich" helfen sollen.

Gleichzeitig wendet man sich auch mit einem "Appell" an die Regierung. So sollen etwa alle versprochenen Maßnahmen für die Beschleunigung des 5G-Ausbaus – darunter ein "investitionsfreundlicher neuer Telekomrechtsrahmen" – mehr Investitionen in "digitale Bildung" sowie die Erarbeitung einer nationalen Strategie für die Sicherheit und Nutzung von Daten bringen. (gpi, 27.01.2020)