Gina Zehnder entzündete das Feuer bei den Olympischen Jugendwinterspielen 2020 in Lausanne – allerdings (noch) nicht mit einer Wasserstofffackel.

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Wenn am 24. Juli der Schlussläufer ins Tokioter Nationalstadion einläuft, um die Olympischen Spiele zu eröffnen, wird die Fackel erstmals in der Geschichte der Spiele mit einem nachhaltigen Brennstoff betrieben werden. Wie die Organisatoren am Montag bekanntgaben, soll die olympische Fackel – zumindest zeitweise – nicht mehr mit Erdgas, sondern mit Wasserstoff befeuert werden. Auch das olympische Feuer im Stadion soll mit Wasserstoff brennen.

Der CO2-Ausstoß der Fackel dürfte im Vergleich zu den Umweltbelastungen der Olympischen Spiele zwar minimal sein, Japan gehe es aber darum, das Bewusstsein für Umweltschutz zu stärken. Zudem habe man sich das Ziel gesetzt, alle CO2-Emissionen, die im Zusammenhang mit dem sportlichen Großevent entstehen, zu kompensieren.

Bett aus Karton, Medaillen aus Elektroschrott

Zudem hätte die Organisation Energiesparen propagiert und "konsequent den Einsatz erneuerbarer Energien gefördert, um die Verwirklichung einer klimaneutralen Gesellschaft zu unterstützen", wie es in einer Erklärung heißt. So sind während der Olympischen Spiele rund 500 Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge im Einsatz.

Weitere Initiativen zur Verringerung der Umweltbelastung sind Betten aus recycelbarem Karton im olympischen Dorf oder Medaillen aus recycelter Unterhaltungselektronik wie Smartphones. Die Fackeln bestehen aus Aluminiumabfällen.

Der Fackellauf auf der Insel beginnt am 26. März in Fukushima, das Feuer wird bis zur Eröffnung alle 47 Präfekturen Japans besuchen.

Großteil des Wasserstoffs ist nicht nachhaltig

Wasserstoff verbrennt nur zu Wasserdampf und stößt kein klimaschädliches CO2 aus. Richtig klimafreundlich ist Wasserstoff aber nur, wenn er aus Elektrolyse gewonnen wird. Dabei wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff mithilfe von Strom aufgespalten.

Der Großteil des weltweit produzierten Wasserstoffs stammt allerdings aus der sogenannten Dampfreformierung. Hier wird der Wasserstoff aus fossilen Energieträgern gewonnen. Der Prozess ist momentan günstiger, gleichzeitig werden aber gleich viele Treibhausgase ausgestoßen wie bei der Verbrennung von Erdgas. (red, 27.1.2020)